Month: July 2005

Status Quo

Die Unesco gewährt dem Köl­ner Dom weit­er­hin den Sta­tus als »Weltkul­turerbe«. Diese Entschei­dung hat das zuständi­ge Komi­tee heute im südafrikanis­chen Dur­ban getrof­fen. Das im 13. Jahrhun­dert begonnene und Ende des 19. Jahrhun­derts fer­tiggestellte Bauw­erk bleibt jedoch weit­er­hin auf der roten Liste der gefährde­teten Wel­terbe-Stät­ten. Somit ist die eigentliche Entschei­dung lediglich vertagt wor­den — in Köln hat man so ein weit­eres Jahr der Unsicher­heit vor sich. Die Aberken­nung dro­ht dem Dom, seit auf der gegenüber­liegen­den Rhein­seite, am Deutzer Ufer, vier Hochhäuser geplant und begonnen wor­den sind, die nach Ansicht einiger Unesco-Experten vor allem den optis­chen Ein­druck der Kathe­drale in Frage stellen. Schon länger mehren sich jedoch die kri­tis­chen Stim­men, zu denen sich auch der Zen­­tral-Dom­bau-Vere­in mit einem offe­nen Brief gesellte. Ein Bauw­erk wie der Köl­ner Dom dürfe nicht aus rein optis­chen Grün­den in sein­er Gesamtbe­deu­tung in Frage gestellt wer­den. Inzwis­chen will die Stadt Köln zur Schlich­tung soge­nan­nte Puffer­zo­nen ein­richt­en, um den freien Blick auf den Dom zu gewährleisten.

Wer ist schon Grafiker?

Seit heute Mor­gen in meinem Bücher­re­gal: »Grafik für Nicht-Grafik­er« von Frank Koschem­bar. Der Art Direc­tor und Hochschul­dozent gibt auf über 250 Seit­en eine Ein­führung in Sachen Schrift, Farbe, Bild und Lay­out. Dazu gibt es einen tech­nis­chen Diskurs, der sich unter anderem um Papier­her­stel­lung, Druck­ver­fahren und Ver­ar­beitung dreht und viele Prax­is­beispiele, sowohl vor­bildlich gute als auch abschreck­end schlechte. So will Koschem­bar beweisen, dass es so etwas wie objek­tive Regeln für gutes Design gibt, er zeigt auf, wie man gute Gestal­tung erken­nt und vor allem, wie man selb­st qual­i­ta­tiv gestal­tet. Wer also in den näch­sten Wochen selt­same Verän­derun­gen auf dieser Seite bemerkt, darf die get­rost dem Autor in die Schuhe schieben.