Month: November 2008

Ein Mann und seine Straße

Die Moskauer Stadtver­wal­tung ist aber irgend­wie auch selb­st Schuld. Schließlich ste­ht in ein­er ihrer Verord­nun­gen aus dem Jahr 1997, Straßen­na­men soll­ten «wohlk­lin­gend, leicht aussprech­bar, kurz und ein­prägsam» sein. Jet­zt hat sie den Salat, Recht­san­walt Jew­genij Cham­zow mag den Namen sein­er Straße (Die Nord­west-Südost-Achse auf dem Foto) nicht mehr. Das kann man ver­ste­hen, denn auf dem Schild ste­ht «Scharikopod­schip­nikowska­ja Uliza», für Geschäft­spost oder die tele­fonis­che Weit­er­gabe der Adresse wohl ein ziem­lich­er Klotz am Bein. Deshalb will Cham­zow jet­zt, dass die Stadt seine Straße umbe­nen­nt. Vorschläge scheint er keine gemacht zu haben, zumin­d­est schreibt die Moskauer Deutsche Zeitung nichts davon. Vielle­icht geht die Stadtver­wal­tung ja nach dem gle­ichen Schema vor wie beim let­zten Mal — damals wurde die Straße anscheinend nach einem dort ansäs­si­gen Kugel­lager­w­erk benan­nt. Aber mal ehrlich, Herr Cham­zow, andere Moskauer, etwa in der «Syromy­at­nich­eskaya Naberezh­naya» oder der «Sere­bryanich­eskaya Naberezh­naya» haben es auch nicht viel bess­er erwis­cht. Küm­mern Sie sich da mal bitte drum?

Meisterwerke aus Lego

Die Zeit­en von Lego sind für mich seit langem vor­bei. Doch irgend­wann im Leben kommt der Moment, da man sich an den alten Kar­ton auf dem Dachbo­den erin­nert, und plöt­zlich erwis­cht man sich dabei, dass man gedanken­ver­sunken auf dem Fuß­bo­den hockt und Miniaturstädte baut. Ein­er, dem das anscheinend nicht genügt hat, ist ein Ital­iener, der sich «udronot­to» nen­nt. Er baut nicht ein­fach nur All­t­agsszenen, er kopiert Kun­st. So zum Beispiel neben­ste­hen­des Abendmahl von Leonar­do da Vin­ci, eines der wohl bekan­ntesten Gemälde der Welt. Und ein Blick in seine flickr-Galerie zeigt, dass er schon so manchem Großmeis­ter Konkur­renz gemacht hat. Zweites schönes Beispiel: Edward Hop­pers «Nighthawks», das im «Art Inis­ti­tute of Chica­go» hängt. Beson­ders gelun­gen: Die Beleuch­tung, mit der schon Hop­per so großar­tig Innen von Außen abge­gren­zt hat. Weit­ere Arbeit­en, die udronot­to gebastelt hat: Die Arnolfi­ni-Hochzeit, im Orig­i­nal von Jan van Eyck, natür­lich die Mona-Lisa oder einen sehr schick­en Vermeer.

Up

Spätestens, aller­spätestens seit «Rata­touille» ist Pixar für mich eine der besten Film­schmieden derzeit. Im kom­menden Jahr fol­gt der näch­ste Stre­ich, «Up» startet am 29. Mai 2009 in den amerikanis­chen Kinos. Der Plot: Carl Fredrick­sen hat sein gesamtes Leben davon geträumt, die Welt zu ent­deck­en und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Dann, im Alter von 78 Jahren, scheint das Leben an ihm vorüberge­zo­gen zu sein. Doch dank ein­er Wen­dung des Schick­sals (und einem hart­näck­i­gen, achtjähri­gen Ent­deck­er namens Rus­sell) bekommt er noch ein­mal eine Chance. «Up» nimmt das Pub­likum mit auf eine aufre­gende Reise, auf der das ungle­iche Paar wildes Ter­rain betritt und uner­wartet auf Bösewichte und Dschun­gelviech­er trifft. Der kleine Pfadfind­er übri­gens erin­nert mich irgend­wie an Uter Zörk­er von den Simp­sons («Ich bin voll mit Schoki!»).

Castelbajac für Lego

Wer immer schon wis­sen wollte, was Lego-Fig­uren treiben, wenn der Deck­el der Spielzeugk­iste geschlossen ist, der frage Jean-Charles de Castel­ba­jac. Der Mod­edesign­er hat für die Kollek­tion «Spring/Summer 3001″ der kleinen Plas­tik­men­schen die Entwürfe «geschnei­dert», keine allzu große Über­raschung, lieferte er doch auch schon für Woody Allen oder Bri­an De Pal­ma Kostüme. Die flüs­si­gen Bewe­gun­gen, das Licht und die Kam­er­aführung, mit der Regis­seur Fab­rice Pathi­er diese viere­in­halb Minuten gestal­tet hat, machen ein­fach Spaß. Mit Musik von «The Aspirins for My Chil­dren». To pro­tect your per­son­al data, your con­nec­tion to Vimeo has been blocked.Click on Load video to unblock Vimeo.By load­ing the video you accept the pri­va­cy pol­i­cy of Vimeo.More infor­ma­tion about Vimeos’s pri­va­cy pol­i­cy can be found here Vimeo.com Pri­va­cy Pol­i­cy. Do not block Vimeo videos in the future any­more. Load video

Generation O

Dass Barack Oba­ma auch der jun­gen Wäh­ler wegen gewon­nen hat, ist längst kein Geheim­nis mehr. Warum aber ger­ade diese «Gen­er­a­tion O» so begeis­tert an die Urnen gestürmt ist, was soziale Net­zw­erke wie Twit­ter oder Face­book damit zu tun haben und warum es zwis­chen Oba­ma und John F. Kennedy vielle­icht doch einige Par­al­le­len gibt, das erzählt Damien Cave in einem inter­es­san­ten Artikel für die New York Times. Vor allem aber zeigt er auf, welche Ent­täuschun­gen es für diese «Gen­er­a­tion O» im Jan­u­ar geben kön­nte: «With two wars and a finan­cial cri­sis to face, this gen­er­a­tion may soon dis­cov­er the lim­its of their con­sen­­sus-ori­en­t­ed focus and unyield­ing faith in net­works and com­mu­ni­ca­tion.» Tat­säch­lich dürften Twit­ter, Face­book und andere tech­nis­che Hil­f­s­mit­tel für Oba­mas Sieg nicht ganz unwichtig gewe­sen sein. Doch: «Oba­ma sup­port­ers know, of course, that the text mes­sages from “Barack” are the work of a cam­paign aide, but that doesn’t mean that it’s not effec­tive.» Und Cave hat noch mehr zu erzählen. Etwa die kleine Anek­dote der alten Repub­likaner­in Hol­ly Hen­nessy, die im Chanelkostüm und auf goldenen …