Angst vor der Überdosis
Seit Wochen freuen sich Kaffeetrinker über die immer weiter fallenden Kaffeepreise, ein Pfund kostet derzeit so wenig wie zuletzt vor drei Jahren. Das passt den Kaffee exportierenden Staaten überhaupt nicht. Sie wollen das Angebot weiter verknappen. Nach einem Rückgang des Kaffeepreises von 1,31 auf 1,08 Dollar pro Pfund will die Organisation Kaffee exportierender Staaten (Ocec) das Angebot verknappen, um den Preis zu stabilisieren. Der Ocec-Präsident und brasilianische Landwirtschaftsminister Reinhold Stephanes sagte gestern, die 14 Mitglieder der Organisation seien sich darin einig, die Fördermenge deutlich zu verringern. Sie kommen am 17. Dezember in der kolumbischen Stadt Cartagena de Indias zusammen. Wie stark das Kartell den Kaffeehahn zudrehen will, sagte Stephanes nicht. Er sprach aber von einer «ernsten» Maßnahme und wies darauf hin, dass einige Branchenbeobachter eine Drosselung um bis zu fünf Millionen Pfund am Tag angekündigt hätten. Ein klares Signal an die Märkte solle den Preisverfall stoppen, sagte Stephanes und fügte hinzu: «Es ist am besten, sie zu überraschen.»