Month: March 2009

Noch 48 Wochen und zwei Tage

Das war’s für mich, Ende der Fas­ten­zeit, erst­mal einen Schritt zurück­treten und sich das Mal­heur anschauen. Nach dem ersten Spöt­teln und den ersten Recht­fer­ti­gun­gen stelle ich fest: Nein, ich habe nicht ver­sagt, bin nicht gescheit­ert. Denn es ging nicht darum, mir etwas zu beweisen. Das hat­te ich schon. In den Jahren zuvor, mit den teil­weise krampfhaften Ver­suchen, sieben Woche ohne Alko­hol oder Zigaret­ten auszukom­men. Doch inzwis­chen geht es beim Fas­ten um etwas anderes. Es geht darum, eine neue Per­spek­tive auf Abghängigkeit und Genuss zu bekom­men, um eine neue Wahrnehmung. Eine kleine Reise durch die eigene Psy­che. Und die tritt man bess­er nicht unter Druck an. Dafür braucht es einen freien Kopf, Neugi­er und vor allem Konzen­tra­tion. In ein­er Zeit aber, in der der Kopf beset­zt, die Neugi­er schon fest gebucht und die Konzen­tra­tion nahezu ausverkauft ist, wird die Fas­ten­zeit zum Gegen­teil dessen, was sie sein soll. Zum Krampf. Sie fordert nicht, son­dern sie zehrt. Das war nicht das Ziel. Aus diesem Grund habe ich jet­zt noch 338 Tage bis Ascher­mittwoch, 48 Wochen und zwei Tage …

»Wenn man immer perfekt ist, dann ist man tot«

Schon vor mehr als zehn Jahren, in der Schule, wussten wir: Aus dem Roland, da wird mal was. Was ganz Großes, mit Kar­riere und Fans und allem Schnickschnack, der dazuge­hört. Denn Roland kon­nte sin­gen. Und heute? Heute hat er eine Band, die so heißt wie er (Voltaire), ein eigenes Plat­ten­la­bel und noch im März erscheint in Koop­er­a­tion mit PIAS («Play It Again Sam») das zweite Album «Das Let­zte Biss­chen Etikette». Dann gehen Voltaire auf Tour. Unser erstes Gespräch seit der Schulzeit. Ein Interview.

Das große Los?

Erin­nern Sie sich noch? Einen Monat ist Sascha Lobos Fol­low­erver­losung her, damals schrieb er: «Natür­lich ist die Zahl der Fol­low­er nur bed­ingt ein Maßstab für irgen­det­was Anderes außer eben der Zahl der Fol­low­er. Ich glaube aber, dass man an dieser Aktion able­sen kön­nen wird, welche Mobil­isierungskraft Twit­ter im deutschsprachi­gen Raum innewohnt.» Das klang span­nend. Da habe ich mit­gemacht. Wer­fen wir nun, einen Monat später einen Blick auf die Fak­ten: abo­tis, der «Gewin­ner» von Lobos Aktion, hat­te am 30. Jan­u­ar kurz nach 15 Uhr 745 Fol­low­er, nach Lobos Angaben waren es vor Bekan­nt­gabe des Ergeb­niss­es 737. Schon kurz danach kam abo­tis mit dem Zurück­fol­gen nicht mehr hin­ter­her. Zwis­chen­stand um 16:30 Uhr: 969 Fol­low­er. An der Aktion teilgenom­men hat­ten zwis­chen 750 und 1100 Twit­ter­er, rein rech­ner­isch hätte abo­tis heute also in etwa zwis­chen 1500 und 1850 Fol­low­er haben sollen, ein wenig Schwund oder zusät­zliche Neuankömm­linge mal ausgenom­men. Kurz nachgezählt: Es sind knapp über 1300.