Month: December 2009

Nicht nach vorne, nach oben!

Ver­trauen Sie sich selb­st? Ich frage deshalb, weil ich seit einiger Zeit immer wieder vor dem sel­ben Prob­lem ste­he. Zum ersten Mal vor vielle­icht sechs Wochen, in 15 Metern Höhe, hän­gend in der Wand. Am Klet­ter­gurt: Mein erster eigen­er Knoten. Selb­st zusam­menge­frimelt, auf den ersten Blick solide. Auf den zweit­en auch. (Selbst)Vertrauen? Nicht die einzige Frage, die man sich zwis­chen Boden und Hal­len­decke, in diesen vielle­icht drei, vier Minuten stellen kann. Und doch, der Spiel­raum im Kopf ist begren­zt. Auf den näch­sten Griff, den näch­sten Tritt, die langsam über­säuern­den Muskeln, die schmerzen­den Füße. Kein Gedanke wird da ver­schwen­det an die Redak­tion, den noch unfer­ti­gen Artikel, das vollgestellte Spül­beck­en und den unerledigten Anruf. Stattdessen: die Wand im Kopf. Freiheit.

Pssssssst …

Ging das schnell. Schon wieder liegt eine neue Aus­gabe von FROH! vor mir, irgend­wie eine Wei­h­nacht­snum­mer, zumin­d­est aber eine für den Win­ter, für die stille Jahreszeit oder all diejeni­gen, die sich mehr Stille wün­schen: «Eigentlich kann man ein Mag­a­zin nur lesen und betra­cht­en. Man kann darin blät­tern und sich daran satt sehen. Aber wenn man ganz leise ist, und sein Ohr auf das Papi­er legt, hört man Stim­men, die Geschicht­en erzählen, und Orte, die in der Ferne rauschen. Unsere Win­ter­aus­gabe ist ein sehr stilles Heft gewor­den, eines für das man selb­st still wer­den muss, um nichts zu überhören.»