Month: February 2010

Als das Heute noch morgen war

Horst W. Opaschows­ki ist so etwas wie der Kurzzeit-Nos­­tradamus unser­er Tage. Man nen­nt ihn auch Mr. Zukun­ft, schlicht deshalb, weil er so gut wie alles voraus­sagt, was sich so voraus­sagen lässt. Natür­lich nicht mehr anhand eines Blicks in die Sterne oder irgendwelch­er Séan­cen, son­dern auf­grund von soli­den, wis­senschaftlichen Berech­nun­gen. 1997, vor 13 Jahren also, hat Opaschows­ki ein Buch geschrieben, das den Titel «Deutsch­land 2010: Wie wir mor­gen leben — Voraus­sagen der Wis­senschaft zur Zukun­ft unser­er Gesellschaft» trägt. Man darf sich nun nicht davon verun­sich­ern lassen, dass dieses Buch sein­erzeit die British Amer­i­can Tobac­co her­aus­gegeben hat, deren Stiftung unter­hält das Freizeit­­forschungs-Insti­­tut, für das Opaschows­ki damals gear­beit­et hat, so ein­fach ist das. Heute nun haben wir 2010, Zeit also, ein­mal nachzuschauen, was man 1997 alles gedacht hat über unser heutiges Heute. Was man erwarten darf und was nicht, schreibt Opaschows­ki schon in der Ein­leitung: «Große gesellschaftliche Ereignisse sind nicht prog­nos­tizier­bar, auch Kriege und Krisen nicht — voraus­sag­bar aber sind die Lebens­ge­wohn­heit­en der Men­schen.» Nun gut, dann eben die. Und neben der Arbeitswelt, der Konsum‑, Sport‑, Urlaubs‑, Kultur- …

Auchentoshan »Three Wood«

Es gibt heute in den schot­tis­chen Low­lands nur noch drei Bren­nereien, die Sin­­gle-Malt her­stellen, alle anderen haben entwed­er dicht gemacht oder sich auf Grain-Whisky zurück­ge­zo­gen, meist schlicht aus wirtschaftlichen Grün­den. Zu den drei Übrigge­bliebe­nen gehören das erst 1995 wieder in Betrieb genommene Fam­i­lienun­ternehmen Blad­noch mit der genügsamen Pro­duk­tion­s­menge von 250.000 Litern und zwei mit­tlere Pro­duzen­ten, Glenk­inchie (1,7 Mil­lio­nen Liter) und Auchen­toshan (1,65 Mil­lio­nen Liter). Wobei das mit Auchen­toshan (sprich: Och’n’­tosh’n, gälisch für: Die Ecke des Feldes) und den Low­lands so eine Sache ist. Das Wass­er näm­lich, das das Unternehmen, das heute zur japanis­chen San­­to­ry-Gruppe gehört, für seine Whiskys nutzt, kommt aus dem Loch Katrine. Und der liegt in den Kill­patrick Hills und damit eigentlich in den High­lands. Nun spielt das Wass­er für den Geschmack eines Whiskys eine entschei­dende Rolle und so kön­nte man lange darüber stre­it­en, ob die Abfül­lun­gen von Auchen­toshan wirk­lich klas­sis­che Low­­land-Whiskys sind. Doch Schwamm drüber. Küm­mern wir uns lieber um das, was in der Flasche ist, genauer in ein­er mit dem Label «Three Wood».

Eifach e huere guete Zyt

Ich weiß noch gut, was ich geant­wortet habe, als ich vor zwei Jahren, die Vor­bere­itun­gen für das Buch «Graubün­den erlesen» liefen ger­ade auf Hoch­touren, gefragt wurde, mit welchen Worten ich meine Wochen in Graubün­den beschreiben würde: «Eifach e huere guete Zyt» habe ich gesagt, ein­fach eine ver­dammt gute Zeit. Und meine Antwort, sie würde heute noch genau so aus­fall­en wie vor zwei Jahren. Das Buch erschien sein­erzeit zum 10-jähri­­gen Jubiläum des «Graubün­den Nach­wuch­spreis für Reise­jour­nal­is­ten», ein­er Ver­anstal­tung, die in diesem Jahr, nach ein­er kleinen Pause, endlich wieder aufgelegt wird. Das Prinzip: «Auf Ein­ladung von Graubün­den Ferien sowie touris­tis­chen Part­nern weilen ein­mal pro Jahr um die 20 Nach­wuch­skräfte aus dem Reise-Jour­­nal­is­­mus — alle­samt unter 32 Jahren — zu einem ein­wöchi­gen Recherche-Sem­i­­nar in Graubün­den. Während dieser Woche recher­chieren sie zu einem vorher frei gewählten The­ma. Die Klam­mer bilden zwei Sem­i­nar­blöcke, in welchen Fach­dozent Peter Lin­den den Teil­nehmern Grund­la­gen der jour­nal­is­tis­chen Form ‹Reportage› ver­mit­telt und mith­il­ft, dem zusam­menge­tra­ge­nen ‹Roh­ma­te­r­i­al› Dra­maturgie und Struk­tur zu ver­lei­hen. Die danach inner­halb ein­er geset­zten Frist veröf­fentlicht­en Reporta­gen gelan­gen in die Wer­tung, die von …