Month: July 2010

10 Artists, 10 Tracks, 10 Videos

Zum 50. Geburt­stag der Doc Martens hat sich Schuh­her­steller Air Wair Inter­na­tion­al etwas Feines ein­fall­en lassen. Er hat zehn Bands gebeten, Cov­­er-Ver­­sio­­nen einzus­pie­len — von Kult-Titeln, die den »Spir­it« der Men­schen wider­spiegeln sollen, die in den ver­gan­genen 50 Jahren Doc Martens getra­gen haben. Zu jedem Stück wer­den mit namhaften Regis­seuren wie Antho­ny Bur­rill oder Matt Dil­more ein Video und ein Mak­ing Of pro­duziert, und jeden dieser Tracks gibt es bei Doc Martens (in lim­i­tiert­er Auflage) zum kosten­losen Down­load (inzwis­chen offline). Sechs Bands haben ihre Pro­jek­te bere­its abgeschlossen, darunter auch The Cin­e­mat­ic Orches­tra mit dem bish­er besten Cov­er von Jeff Buck­leys »Lilac Wine« — da kann Elkie Brooks ein­pack­en. Doch auch die anderen fünf Titel sind äußerst sehens- und vor allem hörenswert umgesetzt.

»Design should not dominate people«

Die Ate­li­er-Serie von Braun gehört für mich bis heute zu den schön­sten HiFi-Entwick­­lun­­gen, die es je zu kaufen gab. Gestal­tet wurde sie sein­erzeit — wie so manch­er andere Braun-Klas­sik­er — von Dieter Rams, einem der ein­flussre­ich­sten Design­er des 20. Jahrhun­derts — heutzu­tage vor allem bekan­nt als »Groß­vater des iPhone«. 2009 hat Gestalten.tv mit ihm und Kol­le­gen über seine Arbeit gesprochen, über sein Genie, All­t­ags­ge­gen­stände zu Kul­to­b­jek­ten zu machen, über Ästhetik und über seine Grun­dregeln für gutes Design. Ein schön­er klein­er Film, über den ich heute bei Jason Kot­tke gestolpert bin. Nur dieser eine Satz, »Design should not dom­i­nate peo­ple«, ent­behrt aus dem Mund eines Apple-Design­ers nicht ein­er gewis­sen Ironie.

Old Spice, New Ideas

Ger­ade heute habe ich sie wieder in mein­er Twit­ter-Time­­line gefun­den, diese Gereiztheit: »Wann kapieren Unternehmen eigentlich mal den Unter­schied zwis­chen Twit­tern und Spam?«, schrieb Scia­razz da und ich kon­nte sie so gut ver­ste­hen. Dabei habe ich aus­gerech­net dieser Tage ein Beispiel für wirk­lich gelun­ge­nes, sog­ar für her­vor­ra­gen­des Social-Media-Mar­ket­ing gese­hen. Zwar von ein­er Fir­ma, die ganz grässlich stink­ende Män­nerpflege­pro­duk­te her­stellt, aber was sol­l’s. Schon im Feb­ru­ar hat­te Old Spice mit dem Werbespot »The Man Your Man Could Smell Like« eigentlich den Vogel abgeschossen. Doch als sei das nicht genug (Bis heute wurde der Clip bei YouTube über 13 Mil­lio­nen Mal gek­lickt), set­zte die Agen­tur des Old-Spice-Her­stellers Proc­ter & Gam­ble, Wieden + Kennedy, ein­fach noch einen oben drauf.

Rut un wiess

Die Kom­bi­na­tion aus Käse und Süßkram ist eines der ersten kuli­nar­ischen Exper­i­mente, an die ich mich erin­nern kann. Kein Wun­der, waren doch in den 80ern etwa der Käseigel aus Gou­da und Wein­trauben oder das Toast Hawaii mit Ananas und Scheiblet­ten echte Klas­sik­er. Später, in Frankre­ich, gab es die Kom­bi­na­tion in Form von Pfir­sichen oder Aprikosen mit Käse, und als ich ver­gan­ge­nes Jahr im Bur­gund den reich­lich stren­gen Epoiss­es mit zuck­er­süßem Lebkuchen pro­biere durfte, glaubte ich, ich sei im Him­mel. Insofern war ich nicht wirk­lich über­rascht beim Gedanken an einen Salat aus Wasser­mel­o­nen und Schaf­skäse. Dass er jedoch so gut sein würde, hat­te ich nicht erwartet.