Month: May 2013

Wieso, weshalb, warum oder: Vom Kribbeln im rechten Ohrläppchen (Adé, Filet — Teil 4)

Wer nicht fragt, bleibt dumm, heißt es schon in der Sesam­straße und wenn sich bei mir in den ver­gan­genen 27 Tagen eins ange­häuft hat, sind es Fra­gen. 27 Tage ver­suche ich jet­zt, mich veg­an zu ernähren, 24 davon hat das mehr oder weniger gut geklappt — an drei Tagen bin ich gescheit­ert. Meis­tens an mir selb­st. Doch zurück zu den Fra­gen — ich mag nicht dumm bleiben.

Herrgottsbscheißerle oder: Im Schweinsgalopp durch zwei »vegane« Wochen (Adé, Filet — Teil 3)

Eigentlich gehört es sich ja nicht, das laut zu sagen, aber wenn ich von Mönchen wie den Zis­terziensern eines gel­ernt habe, dann ist es das Bescheißen. Die Maulbron­ner Brüder waren es ange­blich, die in der Fas­ten­zeit irgend­wann auf die Idee kamen, das Fleisch in einem Teigman­tel vor den Blick­en des Lieben Gottes zu ver­steck­en. So haben sie die Maultaschen — auch »Her­rgotts­b­scheißer­le« genan­nt — erfun­den. Klasse Trick. Und was die dür­fen, dachte ich am ver­gan­genen Woch­enende beim Euro­vi­­sion-Song-Con­test-Grillen in einem dieser furcht­bar gemütlichen Bon­ner Alt­s­tadt-Hin­ter­höfe, was die dür­fen, darf ich schon lange. Also biss ich herzhaft in ein oder zwei gut getarnte Won­tons oder Wan-Tans oder etwas Ähn­lich­es. War eh kein Veg­an­er anwe­send und sollte es einen Veg­­an­er-Gott geben: Durch den Won­­ton- oder Wan-Tan-Teig kon­nte er bes­timmt nicht durchgucken.

This Is How I Work

Ein Blog-Stöckchen? Ern­sthaft? Zweitausend­dreizehn?! Na gut, es kommt von der wun­der­vollen Frau Sero­ton­ic — und es ist sog­ar mal eins der inter­es­san­teren Sorte. Geschnitzt hat es Isabel­la Don­er­hall nach dem Vor­bild der »This-Is-How-I-Work«-Serie auf lifehacker.com — und die mag ich tat­säch­lich sehr. Also: This is how I work.

Auf und ab oder: Warum auch Biber vegan sein können (Adé, Filet — Teil 2)

Ich bestelle das teuer­ste Gericht auf der Karte. Nicht, weil ich es gern dekadent habe, son­dern weil es — neben einem gemis­cht­en Salat — das Einzige ist, das veg­an sein kön­nte. 26 Franken und 50 Rap­pen ste­hen daneben, nach aktuellem Wech­selkurs sind das etwa etwa 21,60 Euro. Für den Preis freue ich mich auf einen über­wälti­gen­den »Gemüseteller mit Bratkartof­feln«. Ich werde nicht ent­täuscht. Der Teller ist über­wälti­gend — schlicht. Gedämpfter Brokkoli und Blu­menkohl liegen neben ein paar Stück­en Karotte, Zuc­chi­ni und Kohlra­bi, dazu ein Schüs­selchen kleine Kartof­feln und ein Saucen-Töpfchen mit ein­er orange­far­be­nen Creme. Ob irgen­det­was bei dem Gemüse dabei sei, habe ich die Kell­ner­in vorher gefragt und ich lerne an diesem Abend, dass ich ganz ein­fach präzis­er wer­den muss. Das Gemüse ist mit ein­er hauchdün­nen Schicht Schweiz­er Käse über­zo­gen, was in der Creme ist, lässt sich nicht erah­nen. Jede Pack­ung drehe ich dreimal um Zwei Tage in Basel wer­den mir zeigen, wie gut vor­bere­it­et Veg­an­er auf Reisen offen­bar sein müssen. Der einzig veg­ane Snack, den ich in einem zen­trum­sna­hen COOP finde, ist ein Bio-Biber, …

»Salva & Suc« oder: Wie ich mich mit der kalabrischen Mafia anlegte (Adé, Filet — Teil 1)

Der Kell­ner mit dem unüberse­hbaren Tat­too auf dem Unter­arm wird mich heute Abend noch töten. »Sal­va & Suc« ste­ht da — zumin­d­est, wenn ich die schwarze Frak­turschrift richtig entz­if­fere. Bes­timmt die Losung irgen­dein­er kal­abrischen Mafia-Dynas­tie, und genau die habe ich ger­ade offen­bar auf’s Blut belei­digt. Ver­mut­lich ist es seine Mut­ter, die in der Küche ste­ht und kocht, und die wird gar nicht erfreut sein, wenn sie hört, was ich ihren Lieblingssohn ger­ade gefragt habe. »Was ist das, veg­an?«, knur­rt er. »Kein Fleisch, kein Käse, keine Milch­pro­duk­te, keine Eier«, antworte ich leise und sehe, wie ein mitlei­di­ges Lächeln über sein Gesicht huscht. »Sie wer­den was find­en in der Karte«, gibt er kurz ange­bun­den zu Pro­tokoll — und ich weiß, die Diskus­sion ist been­det, bevor sie über­haupt begonnen hat. Vor­sichtig frage ich noch nach, ob denn die Tomaten­sauce veg­an sei oder ob da vielle­icht But­ter drin ist, damit aber habe ich endgültig mein Todesurteil unter­schrieben. But­ter in der Tomaten­sauce! Genau­so gut hätte ich ihn fra­gen kön­nen, ob seine Mut­ter auch so hässlich ist wie er. Dabei sieht …