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Postbox — Konkurrenz für Apples Mail.app?

Lange Zeit stand Apples Mail­pro­gramm mit dem sprechen­den Namen «Mail» für mich nicht zur Debat­te. Alleine schon auf­grund der unkom­plizierten Syn­chro­nisierung mit MobileMe nicht. Nun aber gibt es Konkur­renz: Post­box, ein Pro­gramm, das auf Mozil­la basiert und derzeit noch in ein­er Beta-Ver­sion zum Down­load bere­it­ste­ht. Es gibt so einige Details an Post­box, die mich — nach einem ersten kurzen Test — dur­chaus überzeu­gen kön­nten: Nicht nur, dass Post­box prob­lem­los den MobileMe-Account ein­richtet, die Adressen aus dem Adress­buch ken­nt und optisch min­destens eben­so schlicht und schick ist wie Mail (Mac-Nutzer sind da ja etwas ver­wöh­nt und bek­loppt), nein, es ver­spricht auch einen ganz neuen Umgang mit dem sim­plen The­ma E‑Mails.

Auf­bau: Das Pro­gramm­fen­ster ist klas­sisch dreigeteilt, links die Accounts und Ord­ner, rechts oben die Mail-Head­er und darunter der Mail-Inhalt. Zumin­d­est auf den ersten Blick. Denn links und rechts unten ver­steck­en sich noch zwei Fea­tures, mit denen Post­box glänzen kön­nte: Links die «Favorite Top­ics», Schlag­worte sozusagen, mit denen sich Mails kat­a­l­o­gisieren und sortieren lassen. Rechts der «Inspec­tor», der neben ein­er Suche (Zur Wahl ste­hen Google, Yahoo, Ama­zon, Wikipedia, LinkedIn und Maha­lo) auch alle Links, Anhänge und Bilder aus der aktuellen Mail anzeigt.

Grup­pierung: Anders als die meis­ten Mail­pro­gramme grup­piert Post­box E‑Mails, die zueinan­derge­hören und zeigt sie als Kon­ver­sa­tio­nen an. Auch diese Grup­pen lassen sich mit «Top­ics» ver­schlag­worten und ermöglichen es so, Mail­grup­pen später schneller wiederzufinden.

 

Die Tableiste: Post­box arbeit­et mit Tabs, in denen sich zum Beispiel Anhänge, Bilder, Links oder Kon­tak­t­dat­en aus den E‑Mails anzeigen lassen. Dafür müssen zwar erst ein­mal alle Mails indiziert, also durch­sucht wer­den, das jedoch macht Post­box flott und ohne Prob­leme, selb­st bei großen Daten­men­gen dauert es lediglich einige Minuten. Bei Doku­menten und Bildern arbeit­et Post­box Hand in Hand mit zwei Google-Dien­sten, so lassen sich die entsprechen­den Dateien mit weni­gen Klicks zu Google Docs oder Picasa hochladen. Wer’s braucht.

Pro­mote: Post­box bietet für alle, die ohne Twit­ter, Face­book oder Friend­Feed nicht mehr leben kön­nen (und das wer­den schließlich immer mehr) den Zugang zu diesen Kanälen über einen kleinen Schicke Idee. Wenn jet­zt allerd­ings jedes­mal, wenn ich auf «Twit­ter» klicke, die Nachricht «I’m using the new Post­box email appli­ca­tion from https://getpostbox.com… The beta is now open!» kommt, werd ich ungnädig.

Nachricht­en schreiben: Auch hier set­zt Post­box ganz auf den ein­fachen Zugriff auf alle möglichen Dat­en. Rechts im Fen­ster gibt es vier Icons, mit denen sich Dateian­hänge, Bilder, Links oder Koor­di­nat­en in eine Mail ein­fü­gen lassen (Let­zteres über Google, was dur­chaus sin­nvoll ist, oder über Yelp, was nur bed­ingt Spaß macht, küm­mert sich Yelp doch auss­chließlich um San Fran­cis­co). Diese Fea­tures machen einen durch­dacht­en Ein­druck, Post­box find­et alles schnell, das Ein­binden klappt prob­lem­los. Wie Post­box mit iCal und eventuellen Ein­ladun­gen zu Ter­mi­nen umge­ht, habe ich noch nicht raus­ge­fun­den. Das wäre dann der näch­ste Schritt. All das aber genügt dur­chaus für ein erstes …

Faz­it: Auf den ersten Blick sieht Post­box ziem­lich gut aus. Die Bedi­enung ist intu­itiv, das Pro­gramm ist schnell, hat so manche Funk­tion, die man bei der Konkur­renz ver­misst und fügt sich — zumin­d­est unter MacOS — zack-zack in den Arbeitsablauf mit anderen Pro­gram­men ein. Was vielle­icht fehlt, ist die kleine rote Zahl auf dem Pro­gramm-Icon, das anzeigt, wie viele unge­le­sene Mails man hat und das man unter anderem von Mail ken­nt. Aber vielle­icht ver­steckt sich das auch noch irgend­wo in den Ein­stel­lun­gen. Daher: sehr vielversprechend.

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