All posts filed under: Visionen

Ein Mensch geht in einem verschneiten Wald spazieren

Nicht nach Hause, nur zu Besuch

Wenn ich nur wüsste, wie er funk­tion­iert, dieser Wei­h­nacht­sza­uber. Diese Magie, die man Kindern nicht beib­rin­gen, die man für sie nicht eigens erfind­en muss, die dieser Zeit am Jahre­sende ein­fach eingeschrieben ist. »Ist viel geschehn, ward viel ver­säumt, ruht bei­des unterm Schnee. Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt — und Wehmut tut halt weh. Warst auch ein Kind, hast selb­st gefühlt, wie hold Christ­bäume blühn. Hast nun den Wei­h­nachts­mann gespielt — und glaub­st nicht mehr an ihn.«

Auf einem Holzsteg bei Sonnenuntergang steht ein Mensch im Hasenkostüm

Ich danke der Academy

Machen wir uns nichts vor, wir haben ihn ver­passt, den Moment, in dem uns das Leben in dieses Jahr kat­a­pul­tiert hat, das gestern noch nach Sci­ence-Fic­­tion klang — nach Odis­sey im Wel­traum. Es ging alles ziem­lich schnell, nur wenige Augen­blicke liegen zwis­chen Reli-Unter­richt, Men­sa und Altersvor­sorge. Gestern noch waren das die Jahre, von denen wir dacht­en, dass wir sie mor­gen für die besten unseres Lebens hal­ten. Aber waren sie das? Die besten Jahre unseres Lebens?

Nahaufnahme eines Lagerfeuers

Der Duft von Cool Water und Lederpeitsche

Ich habe jet­zt eine App, die mich dazu motivieren soll, jeden Mor­gen ordentlich zu früh­stück­en. Oder jeden Son­ntag meine Eltern anzu­rufen. Oder andere wichtige Dinge zu tun. Haupt­sache, regelmäßig. Sie passt gut in ein Leben, das geprägt ist von Rou­ti­nen. Ein­mal die Woche schnei­de ich mir die Fin­gernägel und alle vier Wochen gehe ich zum Friseur. Ich achte darauf, dass meine Schnürsenkel immer ordentlich zuge­bun­den sind, ich trinke viel Tee und wenig Kaf­fee und alle Nase lang mache ich mal etwas Unvorherge­se­henes, damit es nicht allzu spröde zuge­ht in meinem Leben.

Ein Glas dunkles Bier steht auf einem Holztisch

Über was man nach zwei Bier alles nicht mehr bloggen mag

Eigentlich wollte ich gestern Abend bloggen. Ich hat­te schon zwei Bier getrunk­en — von dem leck­eren bayrischen (nicht im Bild) — und von Duck­Duck­Go ger­ade eine sym­­pa­thisch-schnelle Reak­tion auf eine Beschw­erde bekom­men. Da fiel mir auf, dass Duck­Duck­Go mich keinen Cent kostet. Nicht die Such­mas­chine, nicht die (wirk­lich sen­sa­tionell nüt­zliche) App, nicht der Sup­port. Und deshalb wollte ich bloggen — darüber, dass mir dieser Ser­vice und diese App und dieser Sup­port dur­chaus ein paar Euro im Monat wert wären. Andere Dien­ste aber nicht.

Nahaufnahme von Fans des 1. FC Köln aus dem Video »Der Tag wird kommen«

Der Tag wird kommen

Ich glaube, sel­ten ist ein neues Musikvideo so oft in mein­er Time­line aufge­taucht wie Markus Wiebuschs »Der Tag wird kom­men«. So viele haben schon darüber geschrieben — von kle­in­sten Blogs bis hin zum Stern. Es ist ein Song über den Fußball und all die »homo­phoben Vol­lid­ioten« in den Sta­di­en, ein Song über feige Funktionär*innen und gescheit­erte Kar­ri­eren. Ein Song, dessen Video per Crowd­fund­ing enstanden ist, das in weni­gen Tagen mehr als 50.000 Euro sam­meln kon­nte. Es ist ein Song, der den Mund auf­macht und der unter die Haut geht, der an jedem Spielt­ag in jedem Sta­dion laufen sollte, den man auf­drehen muss und bei dem man die Laut­sprech­er auf die Fen­ster­bank stellen und all den Men­schen da unten auf der Straße zurufen will: »Hört hin! Das geht auch an Euch!«