Erinnern Sie sich noch an Ihren letzten Kunstraub? Na, was war es denn? Ein Renoir, Van Gogh oder nur irgendein mickriges Geschmiere? Sollte es sich um etwas Prominentes gehandelt haben, werden Sie wohl schnell festgestellt haben, dass sich das gute Stück zwar dekorativ im Wohnzimmer macht, aber irgendwie schwer zu veräußern ist, so ganz ohne die passenden Kontakte. Oder tut Ihnen der Künstler/Galerist/Museumsdirektor vielleicht sogar leid, dem jeden Tag beim Vorüberschreiten der leeren Wand ganz flau im Magen wird? Dann auf nach Köln, die Lösung heißt Kunstklappe und wird heute um 19 Uhr im Hirschgässchen 2a feierlich eröffnet. Ähnlich wie bei ungewollten Babys kann hier dann gestohlene Kunst zurückgegeben werden. »Die therapeutische Idee daran muss so verstanden werden, dass der Räuber in der Endlossschleife zwischen Straßen-Kunst hier und Kunstklappe dort, witzlos leichter Beute und schamlos leichter Reue anfängt, am Ethos seines Berufes zu zweifeln und sich nun umschulen läßt.« (FAZ)
Ob das wirklich funktionieren wird, mag dahingestellt sein, immerhin aber — die Idee hat einen ernsten Hintergrund, arbeiten die Künstler Moussa Kone und Erwin Uhrmann, die bereits in Wien eine solche Klappe installiert haben, doch eng mit dem Art Loss Register zusammen. Und das Wiener Vorbild erfreut sich in der Hauptstadt der subversiven Kunst recht großer Beliebtheit. Seit 2004 wurden dort 40 echte und unechte Kunstwerke abgegeben. Darunter auch eine mit Gold bemalte »Saliera« aus Knete. Da wird es leuchtende Augen im Kunsthistorischen Museum gegeben haben.
Via Charivari & Werftgalerie