Na prima, einer der wenigen Freitage ohne Süddeutsche steht mir bevor und dann kriegt man vor die Nase gesetzt, dass das ein Fehler war. Ausgerechnet heute nämlich rechnet Alex Rühle da mit den Bloggern ab. Nein, Abrechnung ist vielleicht zu hart, er sagt Ihnen endlich einmal die Wahrheit. Über »Web 2.0«, das Gelobte Land der Internetgemeinde, über das Ende der Metaphysik und darüber, dass wir doch nicht die Stimme Gottes sind, sondern nur die »Ritter der Schwafelrunde«. Dabei nimmt er den Blogs noch nicht einmal ihren Einfluss, der ja in einigen Fällen recht weitreichende Konsequenzen gehabt hat. Die meisten aber, und damit dürfte er zweifellos Recht haben, salbaderten lediglich selbstreferenziell vor sich hin. Und »der narzisstische Glaube vieler Blogger, schon im Moment ihrer Blogeröffnung eine kritische politische Gegenöffentlichkeit zu sein, die implizite Behauptung, das Medium selbst sei Garant für bestechend unabhängige Qualität und ritterliches Tun, kann ermüden«. Nicht nur das, es ist eine schlichte Lüge.
Ich werde jetzt erstmal zum Kiosk wandern, mich ins Café Göttlich (sic!) setzen, einen Schweinekaffee trinken und mir Herrn Rühles Ausführungen noch einmal zu Gemüte führen. Danke dafür! War eigentlich dieser Beitrag jetzt selbstreferenziell?
Via wildbits