Macht & Geld
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Einheitstagsbrei

Die Adolf-Hitler-Straße, die früher durch die Leipziger Süd­vorstadt führte, heißt heute Karl-Liebknecht-Straße. Darüber kann man sich freuen, wenn man ein demokratisch gesin­nter Men­sch ist. Trifft das nicht zu, kann man sich daraus ein poli­tis­ches Welt‑, respek­tive Stadt­bild zusam­men­z­im­mern und aus­gerech­net am 3. Okto­ber quer durch die Stadt und eben auch diese Meile herunter in Rich­tung Con­newitz marschieren. So geschehen des öfteren in den let­zten Jahren, wenn sich das rechte Spek­trum in Leipzig getrof­fen hat. Dazu gesell­ten sich dann auch immer einige Gegen­demon­stran­ten, die nicht nur zeigen woll­ten, dass ihnen Faschis­mus stinkt, son­dern auch, dass es unglaublich viel Spaß macht, Autos und Müll­con­tain­er anzuzün­den und die Polizei als ver­has­sten Vertreter der Staats­macht mit Steinen zu beschmeißen.

Auch heute war eine Demon­stra­tion angemeldet, von 12 bis 20 Uhr durfte der braune Pöbel marschieren, krake­len und sich pro­duzieren, Gegen­ver­anstal­tun­gen gab es auch. Doch die Karl-Liebknecht-Straße, gle­ich hier um die Ecke und somit auch die Süd­vorstadt, soweit sie sich aus den Fen­stern dieser Woh­nung überblick­en lässt, blieb ruhig. Chris­t­ian Worch und seine »Man­nen«, wie es das Ein­satzteam der Polizei nan­nte, marschierten lieber in Rich­tung Ost­platz, dreht­en flugs wieder um und ver­schwan­den eben­so unbe­merkt, wie sie gekom­men waren. Was jedoch ein paar Linksau­tonome nicht davon abhal­ten kon­nte, als Alter­na­tivziel am Augus­tus­platz einige Banken zu demolieren oder am Geor­gir­ing die Polizis­ten mit Steinen und Flaschen zu bew­er­fen. Die wiederum bedank­ten sich mit ein wenig Sen­f­gas. Es will ja schließlich jed­er etwas zu tun haben. Kurze Show, wenig Feind, viel Ehr, bess­er ist’s. Ich auf jeden Fall merke, in Leipzig ist was geback­en. Gute Wahl, diese Stadt.

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