Wort & Tat
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Wie mächtig ist das Netz?

Die einen hal­ten den Erfolg der Online-Peti­tion gegen die geplanten Kinder­pornosper­ren für ein Stro­hfeuer, die anderen feiern ihn als einen Tri­umph des Inter­nets. Doch kann das Netz wirk­lich die Demokratie verän­dern? Dieser Frage bin ich für news.de heute nachgegangen.

Inner­halb von vier Tagen hat die Online-Peti­tion gegen die Inter­netsper­ren mehr als 55.000 Unter­stützer gefun­den, mobil­isiert auch durch Blog­beiträge und Twit­ter. «So langsam kön­nen wir anfan­gen, mit Blogs Poli­tik zu machen», sagt auch der Grün­der von Spree­blick, einem der meist­ge­le­se­nen deutschen Blogs, John­ny Haeusler. Doch stimmt das auch?

Zunächst die Fak­ten: Die derzeit­ige Peti­tion ist eine der erfol­gre­ich­sten über­haupt, nicht wenige fris­ten ein kläglich­es Dasein mit ein­er Hand­voll Unterze­ich­n­er. Zwar bekam im Juni 2008 die Peti­tion zur «Hal­bierung der Besteuerung von Diesel und Ben­zin» mit 128.193 Unter­stützern deut­lich mehr Zus­pruch. Für diese aber war noch keine Anmel­dung mit Name und E‑Mail-Adresse nötig. Seit Okto­ber 2008 ist das Pflicht, «dadurch ist die Online-Peti­tion restrik­tiv­er, aber auch wahrhaftiger gewor­den», so ein Sprech­er des Peti­tion­sauss­chuss­es im Bun­destag. Und: Für die aktuelle Peti­tion sind noch zwei Wochen Zeit.

Nun muss man sich das Inter­net anders vorstellen, als viele das offen­sichtlich tun. So etwas wie eine «Inter­net­ge­meinde» oder «die Blo­gosphäre» gibt es nicht. Doch es bilden sich Struk­turen, sagt Blog­ger Markus Beckedahl (netzpolitik.org): «Die so genan­nten Ear­ly Adopters, die mit dem Inter­net aufgewach­sen sind und die sich son­st poli­tisch nicht äußern wür­den, fungieren inzwis­chen als Mul­ti­p­lika­toren an den wichti­gen Schnittstellen im Netz.»

Weit­er­lesen? Den gesamten Text find­en sie auf news.de, wie auch einen Kom­men­tar zum sel­ben The­ma («Der Knoten ist geplatzt»).

3 Comments

  1. Lei­der Stro­hfeuer. Deutsch­land ist noch nicht soweit. Solange Geeks nur online labern und protestieren wird sich nix ändern. Onlin­eak­tiv­itäten müssen auch auf die Straße aus­gedehnt wer­den. Fight for your rights… ;)

  2. Caschy hat recht wie ich finde. Durch online Aktiv­itäten ändern wir nicht wirk­lich was. Ich frage mich nur ob Deutsch­land jemals soweit sein wird.

  3. Ich denke schon, dass sich etwas geän­dert hat. Die Medi­en haben sich dem The­ma gewid­met, wodurch sich auch die Wahrnehmung ver­schoben hat. Sowohl die von außen als auch von innen. Und ich habe das Gefühl, dass die Rei­hen­folge der Ereignisse eine andere war. Oft wurde im Netz erst viel disku­tiert und dann doch nichts getan. Dieses Mal wurde ein­fach gehan­delt und erst im Nach­hinein diskutiert.

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