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Ich weiß, was ich letzten Sommer getan habe

Am 8. Juli 2010 etwa, dem Tag nach der so bit­teren 0:1‑Niederlage gegen Spanien, habe ich etwas über Aut­ofäh­nchen mit Halb­mast­funk­tion getwit­tert. Auf Face­book war an diesem Tag Funkstille, genau­so wie am Tag davor und am Tag danach. Sauber aufge­fädelt wie an ein­er Schnur liegen sie vor mir, meine Tweets, Posts und Fotos — »Mem­olane«, nach Angaben der Mach­er (die übri­gens in Kopen­hagen sitzen gegrün­det wur­den und in San Fran­cis­co sitzen) eine »time machine for the web«, hat heute wieder einige sein­er Beta-Invites ver­schickt. Und nach dem ersten Blick bleibt mir nicht viel als Begeis­terung, wenn auch mit einem Schuss Zurück­hal­tung. Das Konzept kön­nte aufge­hen, dabei ist es eigentlich recht simpel.

Nur ein Spiel?

Ein Blatt Papi­er, einen Bleis­tift und eine Hand­voll Wür­fel, mehr braucht es eigentlich nicht, um aus einem Juris­ten einen Krieger, einen Buch­hal­ter zum Zwerg oder aus einem PR-Man­ag­er einen Waldelfen zu machen. Das funk­tion­iert bei mir nach etlichen Jahren Pause selb­st heute wieder, vielle­icht auch deshalb, weil Filmemach­er Michael Schil­hansl Recht hat, wenn er sagt, man solle nicht »den nos­tal­gisch verk­lären­den Blick auf die erste Liebe unter­schätzen«. Und diese Liebe hieß bei mir eben Aven­turien. Gut, inzwis­chen reichen Papi­er, Bleis­tift und Wür­fel nicht mehr ganz, um diese Welt zu betreten, aber ältere Spiel­er haben eben nicht nur deut­lich höhere Ansprüche an die Geschichte, wie Schil­hansl sagt, son­dern auch an die Rah­menbe­din­gun­gen. Wer jet­zt immer noch keine Ahnung hat, wovon ich rede, sollte sich seine Doku «Nur ein Spiel» anschauen, die er über Fan­­ta­sy-Rol­len­spiel­er gedreht und dazu eine LARP-Gruppe, eine Pen&Paper-Runde, Fans von Goth­ic 3 und eine World-of-War­craft-Gilde befragt hat. Ein wun­der­bar aufgeräumter Film, der zeigt, dass es sich bei Rol­len­spiel­ern wed­er um Außen­seit­er, noch um Spin­ner han­delt, und der eigentlich viel zu schade ist, um …

»Wir brauchen vor Facebook keine Angst zu haben«

Wollte Twit­ter noch wis­sen, was wir ger­ade machen, inter­essieren sich Loca­tion Based Ser­vices vor allem für das Wo. Und während sich Anbi­eter wie Foursquare oder Gowal­la schon etabliert haben, die Wer­bein­dus­trie bere­its mit den Hufen schar­rt und inzwis­chen auch Face­book mit seinem Places-Dienst auf dem Geo­­dat­en-Markt mit­mis­cht, steckt loca.li noch in den Kinder­schuhen. Aufge­baut haben das in Wies­baden behei­matete Pro­jekt Son­ja Lud­schei­dt und Jesse Adler. Doch ist da noch Platz zwis­chen all den Anbi­etern? Lässt sich mit Loca­tion Based Ser­vices Geld ver­di­enen? Und wie hält es loca.li mit dem Daten­schutz? Das und mehr habe ich Son­ja gefragt. Über manch­es hat sie offen gesprochen, über manch­es aber schweigt sie auch — noch.