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10 Artists, 10 Tracks, 10 Videos

Zum 50. Geburt­stag der Doc Martens hat sich Schuh­her­steller Air Wair Inter­na­tion­al etwas Feines ein­fall­en lassen. Er hat zehn Bands gebeten, Cov­­er-Ver­­sio­­nen einzus­pie­len — von Kult-Titeln, die den »Spir­it« der Men­schen wider­spiegeln sollen, die in den ver­gan­genen 50 Jahren Doc Martens getra­gen haben. Zu jedem Stück wer­den mit namhaften Regis­seuren wie Antho­ny Bur­rill oder Matt Dil­more ein Video und ein Mak­ing Of pro­duziert, und jeden dieser Tracks gibt es bei Doc Martens (in lim­i­tiert­er Auflage) zum kosten­losen Down­load (inzwis­chen offline). Sechs Bands haben ihre Pro­jek­te bere­its abgeschlossen, darunter auch The Cin­e­mat­ic Orches­tra mit dem bish­er besten Cov­er von Jeff Buck­leys »Lilac Wine« — da kann Elkie Brooks ein­pack­en. Doch auch die anderen fünf Titel sind äußerst sehens- und vor allem hörenswert umgesetzt.

Von Küste zu Küste — von Meppen bis Mexico

Seien Sie gewarnt, es fol­gen ein paar All­ge­mein­plätze, und das, obwohl ich es bereuen würde, Sie gle­ich im ersten Absatz wieder zu ver­lieren. Doch was soll man schreiben über einen Mann, der seine Heimat Mep­pen ver­lassen hat, um in Berlin und Paris Design zu studieren, der heute zwis­chen der deutschen, der franzö­sis­chen und der mexikanis­chen Haupt­stadt pen­delt, der nach einem klas­sis­chen Singer-Song­writer-Album mit »Shore To Shore« eine Pop-Elek­tro-Plat­te aufgenom­men hat und das auch noch mit Janne Lounatvuori, einem Finnen? Man muss ihn wohl einen Kos­mopo­liten nen­nen, einen Wel­tenbumm­ler, einen Tausend­sas­sa. All das ist Nor­man Palm und doch wird ihm keine der drei Beschrei­bun­gen wirk­lich gerecht. Nor­man Palm selb­st sagt über sich, er sei ein »Fre­und des Gesamtkunst­werks«. Das kann man so ste­hen lassen. Und bess­er über die Musik sprechen, die der 29-Jährige macht.

Das Album des Jahres

Vergessen Sie Lily Allen, vergessen Sie Kylie oder Rihan­na oder Christi­na Aguil­eras »Bion­ic«. Das Pop-Album des Jahres kommt aus Schwe­den, von der 31-Jähri­­gen Robyn, die 2007 mit »With Every Heart­beat« (pro­duziert mit Kleerup) auch in Deutsch­land bekan­nt wurde und im sel­ben Jahr mit »Konichi­wa Bitch­es« einen der ein­flussre­ich­sten Elek­tro-Tracks der ver­gan­genen Jahre lieferte. Heute erscheint mit »Body Talk Pt. 1« eines von drei Mini-Alben, die bis Ende des Jahres geplant sind, 32 Minuten Her­rlichkeit, darauf aus­gelegt zu beein­druck­en, pom­pös­er, melan­cholis­ch­er Pop, der sich augen­zwinkernd mit der Mod­erne auseinan­der­set­zt (»Don’t Fuck­ing Tell Me What To Do«: »My smok­ing is killing me. My diet’s killing me. My heels are killing me. My shop­ping’s killing me«) das Androg­y­ne eben­so feiert wie das Androide (»Fem­bots have feel­ings too«) und der die Tanzfläche als Erlö­sung von Ein­samkeit und Lei­den proklamiert: »Der Club ist kein Ort, den man nur dann besucht, wenn es einem gut geht«, sagt Robyn in einem Inter­view mit jetzt.de. »Auch Trauer, Frust, Wut oder Zorn find­en dort statt, und das hat mich sowohl textlich als auch musikalisch …

Mos Dub by Max Tannone

Es ist schw­er, mich von HipHop oder Rap zu überzeu­gen, soviel vor­weg. In den meis­ten Fällen mag ich die Attitüde nicht, oft aber lang­weilt mich nach ein­er gewis­sen Zeit auch der Beat, ganz zu schweigen davon, dass eine Stimme in meinen Ohren schon einiges hergeben muss, um bei minuten­langem Sprechge­sang nicht pen­e­trant zu wer­den. Begeis­tern kon­nte ich mich bish­er beispiel­sweise für Kün­stler wie den ger­ade ver­stor­be­nen Guru, vor allem für sein Pro­jekt «Jazzmatazz», den phänom­e­nalen Bus­ta Rhymes, und wirk­lich vom Hock­er geris­sen hat mich vor fünf Jahren der Istan­buler Ceza, der in Fatih Akins «Cross­ing the Bridge» seine Rap-Sal­ven in die Kam­era spuck­en darf. Doch das alles war, bevor ich Mos Def zum ersten Mal richtig gehört habe, wobei richtig in diesem Fall heißt: auf dem Mash-Up von Max Tannone.