All posts filed under: Reise, Reise

Auf einem hölzernen Küchenbrett liegen einige Erdbeeren vor einer roten Schale mit Erdbeeren

New Nordic Cuisine oder: Warum die besten Erdbeeren der Welt aus Finnland kommen

Es wäre ver­messen zu behaupten, die Küche Finn­lands sei die beste der Welt, aber ich habe noch in keinem Land so gut gegessen. Dabei kann »gut essen« natür­lich alles Mögliche bedeuten. Das kann eine ein­fache Voisilmäpul­la bei den »Kaf­fee-Schwest­­ern« auf dem Markt sein, ein gegrill­ter Zan­der im 124 Meter über dem See thro­nen­den »Näsin­neu­la« in Tam­pere, das kön­nen die »Sapas« genan­nten finnis­chen Tapas im Juuri sein oder ein Hum­mer-Hot­­dog im winzi­gen Souter­rain des Kaartin.

Ein See bei Sonnenuntergang

Wenn ich die Augen schließe

Wenn ich die Augen schließe, höre ich Dich atmen — Dich und den Wind. Ich rolle einen Kiesel unter meinen Füßen, lasse Sand durch die Zehen rieseln und sehe den Möwen zu, wie sie mit den Wolken um die Wette fliegen. Ich höre Dich atmen und habe den Geschmack von Zimt und Kaf­fee auf der Zunge.

Eifach e huere guete Zyt

Ich weiß noch gut, was ich geant­wortet habe, als ich vor zwei Jahren, die Vor­bere­itun­gen für das Buch «Graubün­den erlesen» liefen ger­ade auf Hoch­touren, gefragt wurde, mit welchen Worten ich meine Wochen in Graubün­den beschreiben würde: «Eifach e huere guete Zyt» habe ich gesagt, ein­fach eine ver­dammt gute Zeit. Und meine Antwort, sie würde heute noch genau so aus­fall­en wie vor zwei Jahren. Das Buch erschien sein­erzeit zum 10-jähri­­gen Jubiläum des «Graubün­den Nach­wuch­spreis für Reise­jour­nal­is­ten», ein­er Ver­anstal­tung, die in diesem Jahr, nach ein­er kleinen Pause, endlich wieder aufgelegt wird. Das Prinzip: «Auf Ein­ladung von Graubün­den Ferien sowie touris­tis­chen Part­nern weilen ein­mal pro Jahr um die 20 Nach­wuch­skräfte aus dem Reise-Jour­­nal­is­­mus — alle­samt unter 32 Jahren — zu einem ein­wöchi­gen Recherche-Sem­i­­nar in Graubün­den. Während dieser Woche recher­chieren sie zu einem vorher frei gewählten The­ma. Die Klam­mer bilden zwei Sem­i­nar­blöcke, in welchen Fach­dozent Peter Lin­den den Teil­nehmern Grund­la­gen der jour­nal­is­tis­chen Form ‹Reportage› ver­mit­telt und mith­il­ft, dem zusam­menge­tra­ge­nen ‹Roh­ma­te­r­i­al› Dra­maturgie und Struk­tur zu ver­lei­hen. Die danach inner­halb ein­er geset­zten Frist veröf­fentlicht­en Reporta­gen gelan­gen in die Wer­tung, die von …

Ich ging in die Wälder

Soll heißen: Urlaub, Som­mer­pause und vor allem: drei Wochen Offline. Ich werde Zeit haben für Gedanken, darüber, wie ich das kün­ftig hal­ten will mit dem Bloggen, dem Twit­tern, dem Inter­net, worüber es sich lohnt, eine Mei­n­ung zu haben und wann es sich lohnt, sie auszu­plap­pern. Ich werde einen Film drehen und anfan­gen, einen Roman zu schreiben. Ich werde einen Artikel für einen guten Zweck ver­fassen und ein Buch lesen, bei dem ich Trä­nen in den Augen hat­te, als ich es bekam. Ich werde angeln, grillen, schwim­men, Beeren sam­meln, Elche suchen, jeden Abend Son­nenun­tergänge bestaunen, Boot fahren, Piroggen essen, in die Sauna gehen, Bier auf dem Steg trinken, mit der Sonne auf­ste­hen und mit ihr ins Bett gehen. Ich werde mich nicht darum scheren, was irgend­wo auf dieser Welt passiert, dafür aber umso mehr um mich. Es wird Momente geben, in denen ich dankbar bin, nichts zu hören, außer der Stille, dafür aber inten­siv­er zu riechen, zu sehen, zu schmeck­en, zu fühlen. Es wird ein­sam sein, ich aber nicht alleine. Dafür gehe ich in die Wälder.