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»Salva & Suc« oder: Wie ich mich mit der kalabrischen Mafia anlegte (Adé, Filet — Teil 1)

Der Kell­ner mit dem unüberse­hbaren Tat­too auf dem Unter­arm wird mich heute Abend noch töten. »Sal­va & Suc« ste­ht da — zumin­d­est, wenn ich die schwarze Frak­turschrift richtig entz­if­fere. Bes­timmt die Losung irgen­dein­er kal­abrischen Mafia-Dynas­tie, und genau die habe ich ger­ade offen­bar auf’s Blut belei­digt. Ver­mut­lich ist es seine Mut­ter, die in der Küche ste­ht und kocht, und die wird gar nicht erfreut sein, wenn sie hört, was ich ihren Lieblingssohn ger­ade gefragt habe. »Was ist das, veg­an?«, knur­rt er. »Kein Fleisch, kein Käse, keine Milch­pro­duk­te, keine Eier«, antworte ich leise und sehe, wie ein mitlei­di­ges Lächeln über sein Gesicht huscht. »Sie wer­den was find­en in der Karte«, gibt er kurz ange­bun­den zu Pro­tokoll — und ich weiß, die Diskus­sion ist been­det, bevor sie über­haupt begonnen hat. Vor­sichtig frage ich noch nach, ob denn die Tomaten­sauce veg­an sei oder ob da vielle­icht But­ter drin ist, damit aber habe ich endgültig mein Todesurteil unter­schrieben. But­ter in der Tomaten­sauce! Genau­so gut hätte ich ihn fra­gen kön­nen, ob seine Mut­ter auch so hässlich ist wie er. Dabei sieht …

Adé, Filet

Auf den ersten Blick ist der Mai ein denkbar ungün­stiger Monat für Exper­i­mente. Ein Woch­enende Basel ste­ht gle­ich am Anfang auf dem Pro­gramm, dazu kom­men die re:publica in Berlin und eine Verabre­dung zum Aben­dessen in Bonn — und auch das ständi­ge Pen­deln zwis­chen Köln, Kas­sel und Han­nover macht mir noch ein biss­chen Sor­gen. Und doch wollen wir uns im Mai einen Monat lang veg­an ernähren. Ein Monat lang kein Fleisch, kein Fisch, keine Eier und keine Milch­pro­duk­te. Ob und wie das funk­tion­iert, welche Hür­den wir dafür nehmen müssen und wo wir an Gren­zen stoßen — all das werde ich hier aufschreiben.