Was ich 2016 (eigentlich nicht mehr) tun darf
2016 ist nicht mehr zu vermeiden, Zeit also, sich auf das vorzubereiten, was da kommt — und auf das, was man vom nächsten Jahr erwartet. Und von sich selbst.
2016 ist nicht mehr zu vermeiden, Zeit also, sich auf das vorzubereiten, was da kommt — und auf das, was man vom nächsten Jahr erwartet. Und von sich selbst.
Es ist kein Geheimnis, dass ich in zwei Jahren den »kleinen« Ultra-Trail du Mont Blanc laufen will — diese 53 Kilometer durch die die Savoyer Alpen mit ihren 3.300 Höhenmetern. Erst in zwei Jahren? Ja, denn ein solcher Lauf braucht eine gute Vorbereitung — nicht nur, was das Training angeht.
Wer nicht fragt, bleibt dumm, heißt es schon in der Sesamstraße und wenn sich bei mir in den vergangenen 27 Tagen eins angehäuft hat, sind es Fragen. 27 Tage versuche ich jetzt, mich vegan zu ernähren, 24 davon hat das mehr oder weniger gut geklappt — an drei Tagen bin ich gescheitert. Meistens an mir selbst. Doch zurück zu den Fragen — ich mag nicht dumm bleiben.
Eigentlich gehört es sich ja nicht, das laut zu sagen, aber wenn ich von Mönchen wie den Zisterziensern eines gelernt habe, dann ist es das Bescheißen. Die Maulbronner Brüder waren es angeblich, die in der Fastenzeit irgendwann auf die Idee kamen, das Fleisch in einem Teigmantel vor den Blicken des Lieben Gottes zu verstecken. So haben sie die Maultaschen — auch »Herrgottsbscheißerle« genannt — erfunden. Klasse Trick. Und was die dürfen, dachte ich am vergangenen Wochenende beim Eurovision-Song-Contest-Grillen in einem dieser furchtbar gemütlichen Bonner Altstadt-Hinterhöfe, was die dürfen, darf ich schon lange. Also biss ich herzhaft in ein oder zwei gut getarnte Wontons oder Wan-Tans oder etwas Ähnliches. War eh kein Veganer anwesend und sollte es einen Veganer-Gott geben: Durch den Wonton- oder Wan-Tan-Teig konnte er bestimmt nicht durchgucken.
Ich bestelle das teuerste Gericht auf der Karte. Nicht, weil ich es gern dekadent habe, sondern weil es — neben einem gemischten Salat — das Einzige ist, das vegan sein könnte. 26 Franken und 50 Rappen stehen daneben, nach aktuellem Wechselkurs sind das etwa etwa 21,60 Euro. Für den Preis freue ich mich auf einen überwältigenden »Gemüseteller mit Bratkartoffeln«. Ich werde nicht enttäuscht. Der Teller ist überwältigend — schlicht. Gedämpfter Brokkoli und Blumenkohl liegen neben ein paar Stücken Karotte, Zucchini und Kohlrabi, dazu ein Schüsselchen kleine Kartoffeln und ein Saucen-Töpfchen mit einer orangefarbenen Creme. Ob irgendetwas bei dem Gemüse dabei sei, habe ich die Kellnerin vorher gefragt und ich lerne an diesem Abend, dass ich ganz einfach präziser werden muss. Das Gemüse ist mit einer hauchdünnen Schicht Schweizer Käse überzogen, was in der Creme ist, lässt sich nicht erahnen. Jede Packung drehe ich dreimal um Zwei Tage in Basel werden mir zeigen, wie gut vorbereitet Veganer auf Reisen offenbar sein müssen. Der einzig vegane Snack, den ich in einem zentrumsnahen COOP finde, ist ein Bio-Biber, …