Der Preis einer Geschichte
Was wären Sie bereit, für eine gute Geschichte zu geben? Diese Frage habe ich mir vor kurzem stellen müssen, als ich das Abenteuer gewagt habe, in Havanna laufen zu gehen.
Was wären Sie bereit, für eine gute Geschichte zu geben? Diese Frage habe ich mir vor kurzem stellen müssen, als ich das Abenteuer gewagt habe, in Havanna laufen zu gehen.
Als Mark Remy in der September-Ausgabe der Runner’s World über seinen selbst entworfenen Trainings-Plan schrieb, gab es ein Argument, das ich auf Anhieb toll fand — und das überzeugend klang: Eis und Bier seien erlaubt, so Remy — wenn auch nicht am selben Tag. So einen Plan wollte ich auch.
»Wir laufen, deshalb denken wir.« Dieser so einfache wie sinnstiftende Satz steht am Anfang des wohl besten Buchs, das je über das Laufen geschrieben wurde. Na gut, ich muss das sagen, denn ich bin parteiisch, aber dazu später mehr.
Die Hölle liegt kurz hinter Kilometer 35. Ganz aus der Nähe dröhnen Glocken zu uns herab, als habe jemand haushohe Lautsprecher auf die Straße gestellt und AC/DCs »Hells Bells« eingelegt. Für einen Moment verjagt der tiefe, durchdringende Klang das Ziehen in meinem linken Knie und den Durst, der langsam wieder größer wird. »I’m a rolling thunder, a pouring rain, I’m comin› on like a hurricane …«
Um zu laufen, braucht man bloß zwei Füße und zwei Beine? Weit gefehlt. Um richtig zu laufen, braucht man mehr — und für das Meiste davon gibt es inzwischen richtig gute Apps.