Nur ein Spiel?
Ein Blatt Papier, einen Bleistift und eine Handvoll Würfel, mehr braucht es eigentlich nicht, um aus einem Juristen einen Krieger, einen Buchhalter zum Zwerg oder aus einem PR-Manager einen Waldelfen zu machen. Das funktioniert bei mir nach etlichen Jahren Pause selbst heute wieder, vielleicht auch deshalb, weil Filmemacher Michael Schilhansl Recht hat, wenn er sagt, man solle nicht »den nostalgisch verklärenden Blick auf die erste Liebe unterschätzen«. Und diese Liebe hieß bei mir eben Aventurien. Gut, inzwischen reichen Papier, Bleistift und Würfel nicht mehr ganz, um diese Welt zu betreten, aber ältere Spieler haben eben nicht nur deutlich höhere Ansprüche an die Geschichte, wie Schilhansl sagt, sondern auch an die Rahmenbedingungen. Wer jetzt immer noch keine Ahnung hat, wovon ich rede, sollte sich seine Doku «Nur ein Spiel» anschauen, die er über Fantasy-Rollenspieler gedreht und dazu eine LARP-Gruppe, eine Pen&Paper-Runde, Fans von Gothic 3 und eine World-of-Warcraft-Gilde befragt hat. Ein wunderbar aufgeräumter Film, der zeigt, dass es sich bei Rollenspielern weder um Außenseiter, noch um Spinner handelt, und der eigentlich viel zu schade ist, um …