Tisch & Bett
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Rut un wiess

Die Kom­bi­na­tion aus Käse und Süßkram ist eines der ersten kuli­nar­ischen Exper­i­mente, an die ich mich erin­nern kann. Kein Wun­der, waren doch in den 80ern etwa der Käseigel aus Gou­da und Wein­trauben oder das Toast Hawaii mit Ananas und Scheiblet­ten echte Klas­sik­er. Später, in Frankre­ich, gab es die Kom­bi­na­tion in Form von Pfir­sichen oder Aprikosen mit Käse, und als ich ver­gan­ge­nes Jahr im Bur­gund den reich­lich stren­gen Epoiss­es mit zuck­er­süßem Lebkuchen pro­biere durfte, glaubte ich, ich sei im Him­mel. Insofern war ich nicht wirk­lich über­rascht beim Gedanken an einen Salat aus Wasser­mel­o­nen und Schaf­skäse. Dass er jedoch so gut sein würde, hat­te ich nicht erwartet.

Das Rezept ist dabei recht ein­fach und stammt in sein­er Grund­form von Jamie Oliv­er, genauer: aus seinem Buch »Jamies Ameri­ka«. Die Zutaten­liste lässt eine län­gere Vor­bere­itungszeit ver­muten, als wirk­lich nötig ist, ich habe sie zudem als Hauptmahlzeit hochgerech­net (für eine Vor­speise ist der Salat viel zu schade) und zweit­ens die Men­ge­nangaben ein wenig angepasst. Man braucht dem­nach pro hun­griger Person:

  • Eine Vier­tel-Wasser­mel­one, möglichst kern­los, gewürfelt
  • Etwa 150g Schaf­skäse, gewürfelt
  • Ein Bund frisch­er Minze, grob gehackt
  • Zwei Früh­lingszwiebeln, in feine Ringe geschnitten
  • Den Saft ein­er Limette
  • Einen ordentlichen Schuss Olivenöl
  • Je 2 EL Kür­bis- und Son­nen­blu­menkerne, in der Pfanne geröstet, gesalzen
  • Salz und Pfeffer

Im Prinzip ist der Salat so ein­fach gemacht, wie die meis­ten Salate: mis­chen. Zu beacht­en ist daher in diesem Fall auch einzig, dass man die Kür­bis- und Son­nen­blu­menkerne möglichst spät dazu gibt, damit sie noch ein wenig warm sind und nicht durch­sup­pen, und dass man auch wirk­lich am Ende Salz und Pfef­fer dazugibt. Es mag ein selt­sames Gefühl sein, eine Wasser­mel­one zu salzen, aber es funk­tion­iert. Wirklich.

Zudem ist es gut, diesen Salat min­destens eine halbe Stunde im Kühlschrank ziehen zu lassen und ab und zu vor­sichtig durchzu­mis­chen, damit die Minze auch wirk­lich ihr Aro­ma verteilen kann und er schön kalt ist. Und wem das Ganze jet­zt zu wenig gehaltvoll ist, dem empfehle ich dazu ganz ein­fach ein schönes Steak. Dann ist es zwar nicht mehr ganz oppor­tun, dazu einen Weißwein zu trinken, aber was sol­l’s. Dann macht man sich halt einen »Spritz« aus einem Teil trock­en­em Weißwein, einem Teil Min­er­al­wass­er, einem kräfti­gen Schuss Aper­ol und ein wenig Zitro­nen­saft. Passt vielle­icht sog­ar noch besser.

6 Comments

  1. baltasar says

    Wird getestet. Hof­fentlich schmecht es dem Weibchen, son­st wird der Abend nicht so süß wie ich mir das vorgestellt habe.

  2. baltasar says

    Es hat ihr gemu­ndet, aber danach trat­en Magen­schmerzen auf. Der Salat wurde für Schuldig befun­den, ganz ohne Beweise und Gerichtsver­fahren. Das Weblog Trotzen­dorff hat alle Kosten selb­st zu tragen.

  3. mhh sieht leck­er aus :D mal schauen wie der schmeckt
    danke für das außergewöhn­liche Rezept

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