Leben
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11 Fragen, 1 Stöckchen

Schon wieder ein Stöckchen. Und da es von der beza­ubern­den Asal­lime kommt, kann ich gar nicht anders, als die fol­gen­den elf Fra­gen nach bestem Wis­sen und Gewis­sen zu beantworten.

1. Welchem Tier fühlst du dich verbunden?

2. Wie findest du eine Verbindung zur Natur?

Ich kön­nte jet­zt sagen, die finde ich beim Laufen, aber so ganz stimmt das nicht. Da finde ich eher zu mir selb­st. Am deut­lich­sten spüre ich diese Verbindung, wenn ich alleine in Finn­land am See sitze. Nir­gend­wo anders hab ich bis heute erfahren, was echte Stille ist. Autos oder Flugzeuge hört man da oben ohne­hin kaum, aber wenn dann an einem war­men Som­mer­abend auch kein Wind geht, wenn der See ganz ruhig da liegt, keine Welle ans Ufer plätschert, keine Möwe schre­it und selb­st die Blät­ter in den Bäu­men nicht rascheln — dann hört man wirk­lich nichts. Das ist beim ersten Mal beun­ruhi­gend, fast schon beängsti­gend — nach einiger Zeit aber ist es das großar­tig­ste Gefühl, das man sich vorstellen kann.

3. Hättest du lieber einer anderen Nation (Kultur) angehört und welcher? (abgeschrieben bei Max Frisch)

Ein­er anderen Nation oder Kul­tur wohl nicht — aber das Deutsch­land der 20er Jahre hätte ich gerne erlebt — Berlin, Leipzig, Dresden.

4. Gibt es ein Buch, das du mehr als ein Mal gelesen hast? Warum?

»Das fliegende Klassen­z­im­mer« von Erich Käst­ner. Dieses Buch gehört für mich zur Vor­wei­h­nacht­szeit wie die Mup­pets-Wei­h­nachts­geschichte oder der Thoman­er­chor. Wobei ich glaube ich alles von Erich Käst­ner mehrfach gele­sen habe.

5. Welcher Film macht dich glücklich?

»Der Club der toten Dichter«. Großar­tige Darsteller_innen (unter anderem mein Lieblingss­chaus­piel­er Robin Williams oder der noch junge Ethan Hawke), eine fan­tastis­che Geschichte, jede Menge Thore­au, Whit­man und Cum­mings, dazu die Musik von Mau­rice Jarre und die Szener­ie von Neueng­land — eine per­fek­te Mis­chung. Wobei dieser Film auch ziem­lich gut bei Frage 6 gepasst hätte.

6. Welcher Film macht dich unglücklich?

»Stand by Me — Das Geheim­nis eines Som­mers« — und das nicht nur wegen Riv­er Phoenix. Aber er hätte auch ziem­lich gut bei Frage 5 gepasst.

7. Was kochst du, wenn du Besuch hast?

Som­mer oder Win­ter? Vegetarier_innen oder Veganer_innen dabei? Habe ich Zeit oder muss es schnell gehen? Na gut, eini­gen wir uns auf das beste Chili con Carne der Welt. Das Geheim­nis? Eine Flasche dun­kles Bier und ein hal­ber Liter Coke. Bei­des kommt in den Topf.

8. Wonach roch deine Kindheit?

Nach frisch gemähtem Gras und Käsekuchen mit Mandarinen.

7. Wen würdest du gern aus seinem Amt/Beruf feuern?

Wen auch immer ich feuern würde — er oder sie würde ziem­lich schnell erset­zt wer­den, denn ob Politiker_in, Vorstandsvorsitzende_r oder Mil­itär: Sie alle spie­len ja doch nur die Rolle von kleinen Zah­n­räd­chen im großen Sys­tem, und das wird meine Per­son­alentschei­dung nicht ändern. Und die Sach­bear­bei­t­erin mein­er Krankenkasse zu feuern, brächte ich trotz allem nicht übers Herz.

8. Mit wem (außer deinem Partner) würdest du ein Buch schreiben?

Mit Kjell Westö.

9. Gibt es ein Handwerk, das du gerne lernen würdest?

Ich wäre gerne Orgel­bauer gewor­den. Als Fahrrad­kuri­er gehörte die Bon­ner Fir­ma Klais, die einige der besten Orgeln der Welt gebaut hat, zu unseren Stammkun­den. Die Atmo­sphäre in der Werk­statt, der Geruch nach Holz, die riesi­gen Pfeifen, die Geräusche und die Geschichte dieses Handw­erks haben mich immer fasziniert — und wenn mir Philipp Klais in ein paar Jahren eine Aus­bil­dungsstelle anbi­eten würde, kön­nte ich dur­chaus noch mal schwach wer­den. Als Pfar­rerssohn ist die Orgel für mich ohne­hin ein ganz beson­deres Instru­ment, vor allem aber stelle ich mir das Glück unbeschreib­lich vor, das Orgelbauer_innen fühlen, wenn sie die ersten Klänge aus einem ihrer Instru­mente hören. Das würde ich gerne mal erleben.

10. Bist du eher Abenteurer oder Akademiker?

Ich erin­nere mich an eine Hausar­beit, unter die meine Pro­fes­sorin den schö­nen Satz schrieb: »Herr Blaschke, Kun­st­geschichte ist kein Feuil­leton!« Insofern habe ich zum echt­en Akademik­er wohl noch nie getaugt. Ob das im Gegen­zug aber heißt, dass ich Aben­teur­er bin, bezwei­fle ich.

11. Ist das Internet Fluch oder Segen für dich?

Für mich ist das Inter­net All­t­ag. Ob der dann Fluch oder Segen ist, hängt zu einem großen Teil von den Men­schen ab, mit denen ich ihn verbringe.

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