Menschen, die professionell Dinge verkaufen, möchten damit gerne Geld verdienen. Oder? Zumindest dachte ich das bis gestern, inzwischen aber bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob das auch stimmt. Machen wir es so kurz wie möglich: Neulich bestellte ich ein Ding bei einem professionellen Händler über eines der großen Online-Versandhäuser, die es gibt. Es dauerte keine drei Tage, dann war das Ding, nennen wir es von nun an Artikel, bei mir. »Hurra!«, notierte meine innere Stimme — und ich sah mich schon eine positive Bewertung schreiben. Leider jedoch brachten es die Umstände mit sich, dass ich den Artikel umtauschen musste, und so bereitete ich eine Retoure mit der entsprechenden Bitte vor, die auch zwei Tage später beim Händler eintraf. Nun wurde es kurios.
Etwa eine Woche lang nämlich hörte ich: nichts. Ich fragte also über das große Online-Versandhaus beim Händler nach, worauf wiederum eineinhalb Tage lang nichts geschah. Dann endlich bekam ich eine Nachricht. Vom Online-Versandhaus. Das mir die Gutschrift des Rechnungsbetrages bestätigte. Doch kein Umtausch? Ich schrieb erneut an den Händler, um sicherzugehen, dass ich nichts falsch verstanden hatte. Es dauerte einen weiteren Tag und eine weitere Nachricht meinerseits, bis ich folgende Information erhielt: »Laut unserer Buchhaltung wurde das Geld bereits auf Ihr Konto zurückgebucht.« Nun, das war zu diesem Zeitpunkt keine wirkliche Neuigkeit für mich, denn das hatte mir das große Online-Versandhaus ja bereits mitgeteilt. Eine Antwort auf meine Frage aber, warum denn der Umtausch nicht klappen wollte, hatte ich immer noch nicht. Als ich daraufhin anmerkte, ich würde aufgrund der Informationslage davon ausgehen, dass die Bestellung samt Retoure abgeschlossen sei und den Artikel unter diesen Umständen bei einem anderen Händler bestellen, kamen die Nachrichten plötzlich im Minutentakt. In knappen Worten hieß es zuerst: »Hallo, die Retoure ist abgeschlossen.« Und nur wenig später las ich in einer weiteren Mail den fast schon verzweifelt wirkenden Satz: »Hallo, sie können den Artikel neu bei uns bestellen.« Mehr nicht.
Jetzt mal ehrlich: Was hätten Sie getan? Außer den Kopf zu schütteln und sich zu fragen, ob Menschen, die professionell Dinge verkaufen, damit wirklich Geld verdienen möchten? Ich jedenfalls schüttle immer noch.
Nachtrag: 24 Stunden nach der letzten Mail bekomme ich — ohne dass ich mich noch einmal gerührt hätte, — eine hoffentlich letzte Nachricht: »Hallo, OK danke für die Info.« So langsam bekomme ich einen steifen Nacken.
Also ich hätte den Artikel dann auch einfach neu bestellt ;-) Warum sich drüber aufregen, wenn es eine einfache Lösung gibt? ;-)