Es ist schwer, mich von HipHop oder Rap zu überzeugen, soviel vorweg. In den meisten Fällen mag ich die Attitüde nicht, oft aber langweilt mich nach einer gewissen Zeit auch der Beat, ganz zu schweigen davon, dass eine Stimme in meinen Ohren schon einiges hergeben muss, um bei minutenlangem Sprechgesang nicht penetrant zu werden. Begeistern konnte ich mich bisher beispielsweise für Künstler wie den gerade verstorbenen Guru, vor allem für sein Projekt «Jazzmatazz», den phänomenalen Busta Rhymes, und wirklich vom Hocker gerissen hat mich vor fünf Jahren der Istanbuler Ceza, der in Fatih Akins «Crossing the Bridge» seine Rap-Salven in die Kamera spucken darf. Doch das alles war, bevor ich Mos Def zum ersten Mal richtig gehört habe, wobei richtig in diesem Fall heißt: auf dem Mash-Up von Max Tannone.
Tannone, den einige vielleicht von seinem Projekt «Jaydiohead» (Jay‑Z vs. Radiohead) kennen, ist ein New Yorker Musikproduzent, der sich kürzlich mit einigen alten und neuen Tracks von Mos Def in sein Studio zurückgezogen hat, um «Mos Dub» zu produzieren, ein Album, auf dem aus HipHop etwas geworden ist, was — der Titel verrät es schon — irgendwo zwischen Dub, Reggae und HipHop liegt. Mit anderen Worten: eine sommerliche, extrem entspannte Version von Mos Defs Tracks, bei der ich mich am Pool liegen sehe, einen Whisky Sour in der Hand, den Sonnenuntergang am Horizont, und unter mir breitet sich Los Angeles aus. Genau das richtige, jetzt, wo doch bald die heißen Tage beginnen. Und das Beste daran: Max Tannone war nicht nur so gut, dieses Album einzuspielen, er bietet es auch noch kostenlos zum Download (inzwischen offline) an. Zehn Tracks, die mir wieder einmal zeigen, dass man die Ohren ab und zu doch einmal dort offenhalten sollte, wo man sonst nicht so gut und gerne hinhört.
Der Erste Absatz geht echt runter wie Öl! Klasse geschrieben und auch genau meine Meinung zu Hiphop/Rap :)