Vermutlich müssen wir einiges von dem revidieren, was wir über das Ansehen von Journalisten in der Öffentlichkeit bis heute dachten. Denn eine aktuelle Umfrage der Forsa beweist: So schlecht steht es um uns gar nicht.
Zugegeben, das da oben ist eindeutig ein Kandidat für die Kategorie »Super Symbolfotos« von Stefan Niggemeier. Aber das war auch wirklich verflucht verflixt. Wem zu diesem Thema etwas besseres einfällt, dem winkt ein Orden. Entdeckt haben wir die Forsa-Umfrage, die uns so erfreut, bei Michael Preidel, dem es eigentlich mehr um Feuerwehrmänner und Telekom-Mitarbeiter ging. Uns aber hat die Aufführung der Journalisten um den Verstand gebracht, die laut Forsa immerhin im unteren Bereich der Wertung »Hohes Ansehen« landen. Wir sind perplex.
Hinter den Journalisten steht die Angabe »47 Prozent«. Ob das bedeutet, dass 47 Prozent der Befragten angegeben haben, Journalisten genössen bei ihnen ein hohes Ansehen oder die Befragten auf einer Skala von 0 bis 100 Prozent angeben mussten, wie hoch ihr Vertrauen in eine Berufsgruppe ist und Journalisten im Durchschnitt mit 47 Prozent bewertet wurden, spielt da eigentlich keine Rolle. Der deutliche Vorsprung vor Sparkassenmitarbeitern, Werbern und Gewerkschaftsfunktionären genügt uns vollauf. Vor allem, wenn man bedenkt, wie sehr uns so mancher Kollege in diesem Ranking nach unten ziehen dürfte. Da verschmerzen wir auch, auf einer Stufe mit Steuerberatern zu stehen. Das einzige, was wir nicht verstehen, ist, warum auf Seite 18 vor Journalisten die Rubrik »Medien/Politik« steht. Haben wir da was verpasst?