Beamte der Berliner Staatsanwaltschaft haben gestern die Redaktionsräume des Politmagazins »Cicero« durchsucht, Unterlagen beschlagnahmt und den Redaktionsalltag für einen halben Tag lahmgelegt. Der Grund dafür war ein Artikel des Journalisten Bruno Schirra über Abu Mussab al-Sarkawi, indem Schirra aus BKA-Akten zitiert hatte, die mit dem Vermerk »VS — nur für den Dienstgebrauch« versehen waren. »Cicero«-Chefredakteur Wolfram Weimer äußerte sich bisher nur recht vorsichtig, der Sprecher des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger, Stefan Michalk, sieht den Vorfall jedoch als Verstoß gegen die Pressefreiheit. Bisher scheint kein Mitglied der »Cicero«-Redaktion verhört, geschweige denn angezeigt worden zu sein. Es bleibt also abzuwarten, welche Vorwürfe Bruno Schirra im Einzelnen gemacht werden.
Published on September 13, 2005
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