Das ist Nikki. Nikki Grahame. Nikki wurde — das erkennt man an ihrem reizenden Akzent — nordwestlich von London geboren, war vor zwei Jahren bei der britischen Ausgabe von «Big Brother» dabei und wurde spätestens mit ihrer eigenen Fernsehshow «Princess Nicci» zur Inselberühmtheit. Und Nikki hat Fragen. Zum Beispiel diese: Wer erfindet eigentlich was und vor allem: warum? Oder diese: Wie kann es eigentlich sein, dass ein Telefon funktioniert, eine MMS oder ein Flugzeug? Nikki macht sich Gedanken über Erfindungen, und zwar auf der neuen Plattform «Wordia», die in Zusammenarbeit mit so prominenten Institutionen wie Harper Collins oder dem National Literacy Trust entstanden ist.
Über allem steht der etwas prahlerische Slogan «We’re redefining the dictionary». Prahlerisch deshalb, weil Wordia eigentlich genauso funktioniert wie Wikipedia. Das Ganze ist ein Mitmachwörterbuch, es wächst durch die Beiträge der Nutzer. Und doch gibt es einen entscheidenden Unterschied. Denn Wörterbuch ist nicht gleich Wörterbuch. Bei Wordia heißt das Prozedere: Dich interessiert ein Begriff? Ein bestimmtes Wort hat eine ganz besondere Bedeutung für Dich? Schnapp Dir eine Videokamera, «definiere» den Begriff und schicke das Video an Wordia. Und damit nicht nur Nutzer ihre Videos einschicken, hat Wordia auch einige «Prominente» eingeladen, ihre Lieblingsbegriffe zu erklären. So wie Nikki.
Damit macht das Projekt eben gerade nicht Wikipedia oder gar großen Enzyklopädien Konkurrenz. Wordia scheint eher zum Stöbern gedacht, vielleicht auch zu Stolpern. Denn der Reiz liegt nicht darin, dass man hier Wörter erklärt bekommt, sondern darin, wie. Die Subjektivität, der Charme der Teilnehmer, ihre Sicht etwa auf Haarausfall, Marshmallows oder den Kater (den am Morgen) ist manchmal erschütternd, manchmal skurril, manchmal einfach schön. Und manchmal ist es eben auch der Akzent. Wie bei Nikki.