All posts filed under: Macht & Geld

Unterbeschaftigung?

Das, was Sie auf dem neben­ste­hen­den Foto sehen, meine Damen und Her­ren, ist aller­fe­in­stes Zwielicht. Und der Mann im Bild, das kön­nte Wik­tor Dro­gin sein (Ist er natür­lich nicht). Wik­tor kommt seinen Angaben zufolge aus der Ukraine, ist Direk­tor ein­er Fir­ma namens Infos­oft, und Wik­tor hat mir geschrieben. Eine sehr nette Mail mit einem reizvollen (und offe­nen) Jobange­bot (als Geld­wäsch­er) und tollen Sätzen wie «In der Regel kommt unge­faehr von 10 Tagen bis 2–3 Woche mit Woch­enende her­aus» und auch die dop­peldeutige Betr­e­f­fzeile zeugt von fast schon lit­er­arisch­er Begabung. Vor allem die lieben Grüße jedoch und den Hin­weis, nicht zu ver­legen, falls ich ver­schiedenar­tige Fra­gen haben sollte, fand ich gut. Also, Herr Dro­gin (ein schön­er Name), eine Frage hätte ich wirk­lich: Geht’s noch?

Ich bin stolz, ein Sachse zu sein

Gut, ich weiß. Eigentlich bin ich gar kein Sachse. Eigentlich bin ich Rhein­län­der. Aber ich lebe hier, seit drei Jahren, und das gerne. Und das soll noch ein biss­chen so bleiben. Jet­zt aber kom­men sie wieder, all die klu­gen Köpfe, und zeigen mit dem nack­ten Fin­ger in den Osten, auf «die Sach­sen», auf «die Thüringer». Was wurde da aber auch wieder gewählt, die NPD in Sach­sen scheint die Fünf-Prozent-Hürde zu knack­en, in Thürin­gen bleibt sie knapp darunter. So zumin­d­est sieht es derzeit aus. Bei Twit­ter gibt es genü­gend Kom­mentare, die das allen Sach­sen in die Schuhe schieben. Teil­weise dumpfe Polemik wie hier oder hier, die kein Men­sch braucht und die die Debat­te gewollt in eine unsach­liche Ecke treibt. Und einige hauen gle­ich auch noch auf Sach­sen-Anhalt ein, obwohl dort gar nicht gewählt wurde. Unerträglich.

Was für ein Tag!

Kein großer Wahlt­ag für die deutsche Piraten­partei, kön­nte man meinen. Den ersten Hochrech­nun­gen zufolge oft unter einem Prozent geblieben, manch­mal knapp an die zwei Prozent heranger­obbt, in Leipzig nach derzeit­igem Stand bei 1,7 gelandet (Lediglich in Ham­burg scheinen kleinere und größere Erfolge gefeiert zu wer­den, in Schwe­den hinge­gen erre­icht die Partei 8,1 Prozent). Kein großer Wahlt­ag? Von wegen. Es hat sich — zumin­d­est für mich — etwas verän­dert an diesem Son­ntag. Diese Wahl war ein Meilen­stein, und ob die Piraten­partei das genau­so sieht oder nicht, ist mir in diesem Moment her­zlich egal. Denn ich bin heute mor­gen aufge­s­tanden und habe mich gefreut, dass Wahlt­ag ist. Ich bin Früh­stück­en gegan­gen und habe zwis­chen­durch gerne an die Wahl gedacht. Und ich habe mich in die Wahlk­a­bine gestellt und habe, das erste Mal über­haupt, seit ich wählen darf, mein Kreuzchen nicht mit einem gewis­sen Maß an Ver­legen­heit gemacht. Ich habe mich, zum ersten Mal, seit ich wählen darf, nicht für das kle­in­ste unter mehreren Übeln entsch­ieden. Ich habe nicht nur gerne gewählt, ich habe meine Stimme voller Überzeugung …