Körper & Geist
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Retrosensibilismus

Gle­ich zwei Mails mit gle­ichem Inhalt haben mich heute mor­gen erre­icht, der Anlass ist eigentlich ein schön­er: Am Woch­enende find­et in Sid­ney die Welt­meis­ter­schaft der Fahrrad­kuriere statt. Im Som­mer, bei den Deutschen Meis­ter­schaften in Köln und der ECMC in Helsin­ki, war eine junge Kol­le­gin vom Deutsch­landra­dio vor Ort, um im Hin­blick auf Sid­ney eine Reportage über die Kuri­er­szene zu machen. Die ist jet­zt fer­tig und auch im Inter­net zu hören und wen erlausche ich beim Durch­hören auf diesem Band? Mich.

Zwar hat mich Frau Bet­ti­na Rit­ter aus Verse­hen im O‑Ton halb­nackt an den Strand von Helsin­ki ver­frachtet, obwohl sie mich in Köln inter­viewt hat (und ich im Übri­gen auch in diesem Som­mer nicht in Helsin­ki war, noch nicht ein­mal bek­lei­det), das macht aber auch nicht viel, es ist ein toller Beitrag gewor­den. Rein­hören lohnt sich für alle, die mal ein wenig mehr über die abson­der­liche Spezies Fahrrad­kuriere wis­sen wollen. Bei mir kommt eine Menge wieder hoch — der Drang, auf’s Rad zu steigen, Sehn­sucht nach den guten alten Zeit­en, nach Abgasen und ver­schwitzten Trikots, nach Gegen­verkehr und Schle­ich­we­gen, nach Meis­ter­schaften und den alten Kol­le­gen. Ver­dammt, ich bin ein­fach zu ret­rosen­si­bel, um so etwas gut hören zu kön­nen. Und dass die Welt sich ein­fach immer weit­er drehen muss, ohne nachzu­denken, ist auch kein fein­er Zug.

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