Wort & Tat
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Erde an Canton

Lange Zeit hat­ten High-End-Puris­ten ein ziem­lich ärg­er­lich­es, weil nicht zu lösendes Prob­lem: Wie bekommt man aus einem Laut­sprech­er einen wohlk­lin­gen­den Hör­genuss her­aus­gek­itzelt, ohne dafür meter­weise und dazu noch teure Kabel ver­legen zu müssen? In den let­zten Jahren kamen schließlich ultra­flache Leit­er auf den Markt, die zwar nicht mehr an der Wand ent­lang, son­dern unter der Tapete ver­legt wer­den kon­nten — ver­legt wer­den aber mussten auch sie noch.

Nun hat sich Deutsch­lands Vorzeige­pro­duzent für High-Fideli­ty, die im hes­sis­chen Weil­rod ansäs­sige Fir­ma Can­ton dieses Prob­lems angenom­men und das Laut­sprech­er­set CD 3500 auf den Markt gewor­fen, das sich die nöti­gen Dat­en via Fun­kleitung von einem kleinen Sender schick­en lässt. Und was kann man heute, zur Freude aller Inter­essierten, in der FAZ lesen? Die bei­den schlanken Säulen spiel­ten in bester Can­ton-Manier auf, »mit blitzblanken Höhen, einem angesichts der kleinen Chas­sis (…) über­raschend kräfti­gen und trock­e­nen Tief­baß, bester Räum­lichkeit und bestechen­der Dynamik«. Das klingt nach einem Ver­sprechen. Nur, dass neben dem kräfti­gen und trock­e­nen Tief­baß auch der entsprechend kräftige und trock­en kalkulierte Preis von 2400 Euro ste­ht. Aber wer stört sich auch schon an ein paar herum­liegen­den Strippen?

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