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Rock!

Heute abend wird im Bon­ner Haus der Geschichte mal wieder eine lohnenswerte Ausstel­lung eröffnet. Der pro­gram­ma­tis­che Titel: »Rock! Jugend und Musik in Deutsch­land«. Das kön­nte eine plat­te, stereo­type Ver­anstal­tung sein — ist es aber nicht. 1.200 Exponate aus 50 Jahren Musikgeschichte, von Elvis und den unver­mei­dlichen Ner­ven­sä­gen Stones über Fehl­far­ben(die im August zusam­men mit den H‑Blockx auch auf ein Gast­spiel kom­men) bis hin zuTokio Hotel. Oder, auf der anderen Seite des Vorhangs von City über die Klaus Ren­ft Com­bobis hin zu den Puhdys. Ein wenig selt­sam zwar, dass zwis­chen­drin auch Hip Hop oder dieLove Parade behan­delt wer­den, aber gut; Neues entste­ht aus Altem, soweit kann man das Konzept nachvol­lziehen. Und auch über die Tren­nung zwis­chen echtem Rock und anderen Stilen kön­nte man tre­f­flich stre­it­en. Ob das aber Sinn macht? Span­nend sind ein­fach die kleinen Geschicht­en, die in der Ausstel­lung erzählt wer­den. Zum Beispiel die von dem Brief, den Elvis via Bra­vo an seine deutschen Fans geschrieben hat. Oder die von dem BAP-Konz­ert in der DDR, das eines Songs wegen wieder abge­sagt wer­den musste. Oder die von …

ARTig

Das »art­stübli« ist fleißig. Nach der Veröf­fentlichung von Mag­a­zin-Nr. 2 fol­gt nun die erste Ausstel­lung. Im »unternehmen mitte« in Basel zeigt das Team vom 20.–26. Feb­ru­ar 2006 die Schau »ARTig« mit Arbeit­en von Haus­grafik, pfor­mance, Bal­ance Pho­tog­ra­phy, Sein, Micro­bot, Smash, mod­­ul-grafikde­sign, Pix­el­farm, Macht­grafik, Stub­bings, art­stübli und, und, und. Die Vernissage find­et am 20. Feb­ru­ar statt. Es kündigt sich ein Mix aus »Street Art, Graf­fi­ti, Fotografie, Grafikde­sign und Film/Animation« an. Die Lounge lädt ein, mit den Kün­stlern ins Gespräch zu kom­men, über die eigenös­sis­che Szene zu plaud­ern oder das art­stübli-Pro­­jekt zu beschnup­pern. Apro­pos: Bringt mir jemand einen schick­en ARTikel aus dem Shop mit?

Augen, Ohren, Herzen

Ab mor­gen find­et die vierte Bern­er Bien­nale statt, ihres Zeichens ein Fes­ti­val der Kün­ste. Bis zum 21. Okto­ber bekommt das wohlgesonnene Pub­likum Musik, The­ater, Kun­st und Beiträge aus den »trans­diszi­plinären Zwis­chen­bere­ichen« zu Augen, Ohren und Herzen. The­ma beziehungsweise Mot­to der diesjähri­gen Ver­anstal­tung ist die Zeitgenossen­schaft Ein­steins sowie Mod­ewel­ten in und zwis­chen Kun­st und Wis­senschaft. Es haben sich illus­tre Gäste wie Ulrike Grossarth, das Schön­berg-Ensem­ble oder die Kün­st­lerin Tyyne Clau­dia Poll­mann angekündigt. Gast­ge­ber ist die Bern­er Hochschule der Künste.

Kreativer Protest

Wenn Parteien die Wahlwer­bung der Kon­tra­hen­ten kopieren oder auss­chlacht­en, so mag das den ein oder anderen Bürg­er über die nicht vorhan­de­nen Inhalte hin­wegtäuschen, mag so manch­es Ablenkungs­man­över funk­tion­ieren. Wenn aber der Bürg­er selb­st zur Tat schre­it­et und Wahlwer­bung verän­dert, dann kann das schon­mal eine Ausstel­lung füllen. So wie die Fotografien von FC Gund­lach, auf denen er zer­störte, bemalte, ver­fremdete Wahlplakate aus 30 Jahren Bun­destagswahlkampf fest­ge­hal­ten hat und die noch bis zum 29. Sep­tem­ber im Hüh­n­er­posten am Ham­burg­er Haupt­bahn­hof zu sehen sind. Adbust­ing heißt die Proze­dur im heuti­gen Sprachge­brauch, die sich inzwis­chen zu ein­er Art Sub­kul­tur entwick­elt hat. Ganze Teams arbeit­en die Umgestal­tun­gen aus, nicht das ein­fache Zer­stören, son­dern das Iro­nisieren ist vor­rangiges Ziel der Adbuster. Und so sind die Poli­tik­er auch nur das momen­tane, weil dankbare Lieblingsziel der Adbuster, die son­st auch vor kom­merzieller Wer­bung nicht zurückschreck­en. Gefährlich bleibt dieses »Hob­by« nach wie vor, stellt es doch keine bloße Sachbeschädi­gung dar, son­dern im Falle der Wahlwer­bung gar eine poli­tisch motivierte Straftat, die den Staatss­chutz auf den Plan rufen kön­nte. Suber­sives Deutsch­land, so kurz vor der Wahl.