Die Unesco gewährt dem Kölner Dom weiterhin den Status als »Weltkulturerbe«. Diese Entscheidung hat das zuständige Komitee heute im südafrikanischen Durban getroffen. Das im 13. Jahrhundert begonnene und Ende des 19. Jahrhunderts fertiggestellte Bauwerk bleibt jedoch weiterhin auf der roten Liste der gefährdeteten Welterbe-Stätten. Somit ist die eigentliche Entscheidung lediglich vertagt worden — in Köln hat man so ein weiteres Jahr der Unsicherheit vor sich.
Die Aberkennung droht dem Dom, seit auf der gegenüberliegenden Rheinseite, am Deutzer Ufer, vier Hochhäuser geplant und begonnen worden sind, die nach Ansicht einiger Unesco-Experten vor allem den optischen Eindruck der Kathedrale in Frage stellen. Schon länger mehren sich jedoch die kritischen Stimmen, zu denen sich auch der Zentral-Dombau-Verein mit einem offenen Brief gesellte. Ein Bauwerk wie der Kölner Dom dürfe nicht aus rein optischen Gründen in seiner Gesamtbedeutung in Frage gestellt werden. Inzwischen will die Stadt Köln zur Schlichtung sogenannte Pufferzonen einrichten, um den freien Blick auf den Dom zu gewährleisten.