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Ich ging in die Wälder

Soll heißen: Urlaub, Som­mer­pause und vor allem: drei Wochen Offline. Ich werde Zeit haben für Gedanken, darüber, wie ich das kün­ftig hal­ten will mit dem Bloggen, dem Twit­tern, dem Inter­net, worüber es sich lohnt, eine Mei­n­ung zu haben und wann es sich lohnt, sie auszu­plap­pern. Ich werde einen Film drehen und anfan­gen, einen Roman zu schreiben. Ich werde einen Artikel für einen guten Zweck ver­fassen und ein Buch lesen, bei dem ich Trä­nen in den Augen hat­te, als ich es bekam. Ich werde angeln, grillen, schwim­men, Beeren sam­meln, Elche suchen, jeden Abend Son­nenun­tergänge bestaunen, Boot fahren, Piroggen essen, in die Sauna gehen, Bier auf dem Steg trinken, mit der Sonne auf­ste­hen und mit ihr ins Bett gehen. Ich werde mich nicht darum scheren, was irgend­wo auf dieser Welt passiert, dafür aber umso mehr um mich. Es wird Momente geben, in denen ich dankbar bin, nichts zu hören, außer der Stille, dafür aber inten­siv­er zu riechen, zu sehen, zu schmeck­en, zu fühlen. Es wird ein­sam sein, ich aber nicht alleine. Dafür gehe ich in die Wälder.

Kleine Gastrokritiker-Kritik

Ich liebe Essen. Und ich liebe es, das zu lesen, was andere über Essen schreiben. Ob Rezepte, Restau­ran­tkri­tiken oder Büch­er wie die von Antho­ny Bour­dain oder Bill Buf­ford. Unter anderem deshalb bin ich trotz aller Schwächen nach wie vor ein­er großer Fan der Mag­a­zine von Süd­deutsch­er Zeitung und Zeit. Eine Aus­gabe kann mich noch so sehr ent­täuschen — immer aber ste­ht etwas vom Essen darin. So auch im aktuellen Zeit-Mag­a­zin, das ich erst heute beim Früh­stück durch­blät­tern kon­nte. Nicht nur, dass Gün­ter Wall­raff darin unter dem Titel «Unfeine Küche» einen soli­den Text über die Arbeits- und Aus­bil­dungs­be­din­gun­gen eines Gourme­trestau­rants geschrieben hat, Wol­fram Siebeck find­et dort in sein­er Kolumne auch noch «viele Spitzenköche modisch und aus­tauschbar. Umso mehr freut er sich über eine Ent­deck­ung in Basel.» Das freut mich, denn ich mag Basel. Und obwohl ich Wol­fram Siebeck bish­er lei­der nicht ken­nen­ler­nen durfte, schätze ich ihn. Ich habe schon so manchen schö­nen Text von ihm gele­sen. Basel und Siebeck — also eine per­fek­te Kombination?

Rio de Janeiro — lux. wohnen in Villa — 7 Tage gratis

Unter genau oben notiert­er Über­schrift läuft bei eBay derzeit eine Auk­tion, auf die mich ein Kol­lege aufmerk­sam gemacht hat. Man lese die Beschrei­bung und staune: «Deutsche Fam­i­lie in Rio de Janeiro bietet Gästez­im­mer in ihrem kom­fort­ablen Haus für eine Woche gratis an wenn der Anreisende einen Kof­fer mit pri­vat­en Gegen­stän­den und Bau­mark­tar­tikeln wie Türklinken, Türschlöss­er, Staub­saugertüten usw. von Deutsch­land nach Rio de Janeiro mit­bringt. Der Kof­fer wiegt 32kg und ist so das Lim­it bei fast allen Flugge­sellschaften die Rio anfliegen (pro Per­son 2 x 32 kg + Handgepäck).» Nun denkt man natür­lich gle­ich an irgendwelche halb­sei­de­nen Geschäfte. Denn mal ehrlich: Türklinken? Staub­saugertüten? Klar. Was aber kön­nte wirk­lich alles in diesem Kof­fer sein! Dro­gen? Leichen­teile? Schmuggel­ware? Aber nein: «Es wird aus­drück­lich betont, dass keine der Gegen­stände ver­boten sind. Der Anreisende wird sich bei der Über­nahme des Kof­fers und ein­er Pack­liste selb­st davon vergewis­sern. Abreise ist nur vom Air­port Frank­furt möglich da mein Brud­er die Gegen­stände übergeben wird und selb­st in Frank­furt wohnt. Für diesen Ser­vice kann der Bietende eine Woche kosten­frei in unserem Haus wohnen und …