Der Chaos Computer Club (CCC) stattet Ursula von der Leyen (»Zensursula«) am Freitag einen Besuch ab. Der Grund: An diesem Tag werden sich fünf der größten deutschen Internetanbieter im Beisein der Familienministerin verpflichten, Kinderpornoseiten auf ausländischen Servern zu blockieren. Nach Ansicht des CCC aber handelt es sich dabei um knallharte Erpressung der Anbieter. Wie auch immer man das Vorgehen der Ministerin nennt, es bleibt, was Holger Bleich und Axel Kossel in der c’t geschrieben haben: «Niemand kann kontrollieren, ob die gesperrten Seiten nach Entfernung der beanstandeten Inhalte wieder freigeschaltet werden. Ein derart undurchsichtiger, unkontrollierbarer Mechanismus ist bedenklich, weil die Sperrmaßnahmen Grundrechte wie Informationsfreiheit und allgemeine Persönlichkeitsrechte berühren.» Ihr Fazit: «Es erstaunt, dass Ministerin von der Leyen kompromisslos an ihren Plänen festhält und Bedenken von Experten beiseite wischt, ohne darauf sachlich zu antworten. Ein Gutachten des wissenschaftlichen Diensts des Bundestags etwa bescheinigt dem Sperrvorhaben, weitgehend wirkungslos und gleichzeitig grundrechtsgefährdend zu sein.» Man wird sehen, wie groß der Aufschrei wirklich wird, wie viele Internetnutzer diesen Vertrag als Zensur betrachten — unabhängig von den Inhalten, die da aus hehren Motiven gesperrt werden sollen. Für alle, die Zeit haben, heißt es am Freitag um 9 Uhr jedenfalls: «Aufstehen für ein freies Internet».
Update 16.04.2009: Von der Zensursula-Schablone hat Simon Columbus auch eine SVG-Variante gebastelt.
Es wäre schön, gäbe es solche Schablonen auch Invertiert.
Z.B. für die «Reverse Graffiti».
Das müsste sich doch aus der SVG-Variante ziemlich problemlos basteln lassen, oder?
Ein «Reverse Graffiti» ist, wenn man Dreck von einer Oberfläche entfernt.
Das bekannteste «Reverse Graffiti» ist «Wasch mich» im Dreck eines Autos.
Das geht auch auf Gehwegen, Mauern, Telekom-Kästen usw. Mit Bürste und Seife oder Hochdruckreiniger über einer Sprühschablone.
Man kann wohl auch erkennen was es sein soll wenn man die herkömliche Sprühschablone nimmt, aber dann sind die Schwarzen Teile weiß.
Das könnte so aussehen:
http://img72.imageshack.us/img72/985/zensursulaaufdermaueral.jpg
Das dunkle ist die dreckige Mauer, das hellere die saubere Mauer.
Im nächsten Link sieht man wie das in der Realität aussehen kann.
Man kann es auch nicht einfach invertieren, da dann nach dem Ausschneiden lose Teile entstehen.
Aber auch in der Schablone hier sind lose weiße Stellen.
Im rechten Auge und Rechten Mundwinkel. Wie werden die gehalten?
Hier wird ein Reverse Graffiti gesprüht:
http://piratenpartei-wiesbaden.de/images/content/Streetbranding_03-2011_3.jpg
Je nach Verschmutzungsgrad ist das sehr deutlich:
https://blog.chriss-baumann.de/wp-content/uploads/2009/09/piraten_reverse_graffiti_20090906_06.jpg
Für das Symbol hatten die eine Schablone, die Schrift sieht nach Freistil aus.