Haben Sie das auch gesehen in den letzten Tagen? Auf Facebook oder Twitter oder YouTube? Menschen, die sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf gießen und dann jemanden nominieren, dasselbe zu tun? Sie nennen das »Ice Bucket Challenge« — und auf den Videos sieht es aus wie eine Mischung aus Mutprobe und Initiationsritus. Doch es ist viel mehr als das.
»So wie die Ice Bucket Challenge verkommen auch andere, eigentlich gut gemeinte Anlässe zu einer kollektiven Social-Media-Nabelschau.«
Arielle Pardes
Es liegt in der dynamischen Natur des Internets, dass Aktionen sich verselbstständigen und in ihrer Viralität ab einem gewissen Punkt nicht mehr zu stoppen sind. Doch oft lohnt es sich, gerade an einem solchen Punkt kurz innezuhalten und zurückzublicken. Auf Pete Frates etwa, den ehemaligen Kapitän der Boston-College-Baseball-Mannschaft. Auf ALS, die Krankheit, die Frates hat. Und auf die Ursprünge der Ice Bucket Challenge, die auf diese Krankheit aufmerksam machen soll — und aufmerksam gemacht hat. Mehr als 10 20 100 Millionen Dollar sind bis heute für Frates’ Stiftung gesammelt worden.
»Es ist unglaublich en vogue, so zu tun, als wäre uns etwas wirklich wichtig, aber auch diese Mode wird schon bald wieder verschwunden sein«, schrieb Arielle Pardes kürzlich auf Vice. Vielleicht hat sie Recht. Vielleicht aber kriegt die Ice Bucket Challenge ja auch noch mal die Kurve und wird wieder zu dem, was sie mal war: einer großartigen Charity-Aktion.
Via @FlashMueller