Ging das schnell. Schon wieder liegt eine neue Ausgabe von FROH! vor mir, irgendwie eine Weihnachtsnummer, zumindest aber eine für den Winter, für die stille Jahreszeit oder all diejenigen, die sich mehr Stille wünschen: «Eigentlich kann man ein Magazin nur lesen und betrachten. Man kann darin blättern und sich daran satt sehen. Aber wenn man ganz leise ist, und sein Ohr auf das Papier legt, hört man Stimmen, die Geschichten erzählen, und Orte, die in der Ferne rauschen. Unsere Winterausgabe ist ein sehr stilles Heft geworden, eines für das man selbst still werden muss, um nichts zu überhören.»
Und so stellt FROH! in seiner Nummer #2 Menschen vor, die genauer hingehört haben, «Martin Schleske etwa, der schon beim Fällen eines Baumes hört, ob sich das Holz für den Bau einer Geige eignet; Philip Gröning, der für seinen Dokumentarfilm ‹Die große Stille› ein halbes Jahr in einem Kartäuser-Kloster verbracht hat. Donata Wenders ist der Stille mit der Kamera gefolgt und Christoph Schwyzer hat einen Ort gefunden, an dem die Zeit still steht. Aber wer von der Stille redet, darf auch vom Lärm nicht schweigen! Wir haben mal nachgemessen, wie laut unser Leben wirklich ist: Vogelgezwitscher, ein geflüsterter Liebesschwur oder der Urlaub auf einer Insel in Kroatien. Richtig laut wird es bei Manowar, der lautesten Band der Welt und niemals leise ist es, wenn man Tinitus hat. Alles das findet sich im Heft, neben Kochrezepten für stille Kost, Geschenkideen für Alltagsabenteurer, einer Bastelübung, die gleichzeitig als Meditation funktioniert und vieles mehr für die schönen Tage des Jahres.»
Und dann gibt es da auch noch ein kleines Stückerl Text aus meiner Feder mit der Überschrift «Klangtapetenwechsel», in dem es ganz grob um das Thema Fahrstuhlmusik geht. Um die Stille oder eben den Lärm unserer Innenstädte, um Menschen, die sich gegen die Dauerberieselung wehren und solche, die damit Kunden locken wollen.
Alles in allem ist die neue FROH! noch ein wenig professioneller geworden, als die vorige Ausgabe, oder sagen wir lieber, sie ist etwas pointierter, in sich geschlossener. Und es will schon was heißen, nach der großartigen Wende-Nummer noch einen draufzulegen. Chapeau.