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»Design should not dominate people«

Die Ate­li­er-Serie von Braun gehört für mich bis heute zu den schön­sten HiFi-Entwick­­lun­­gen, die es je zu kaufen gab. Gestal­tet wurde sie sein­erzeit — wie so manch­er andere Braun-Klas­sik­er — von Dieter Rams, einem der ein­flussre­ich­sten Design­er des 20. Jahrhun­derts — heutzu­tage vor allem bekan­nt als »Groß­vater des iPhone«. 2009 hat Gestalten.tv mit ihm und Kol­le­gen über seine Arbeit gesprochen, über sein Genie, All­t­ags­ge­gen­stände zu Kul­to­b­jek­ten zu machen, über Ästhetik und über seine Grun­dregeln für gutes Design. Ein schön­er klein­er Film, über den ich heute bei Jason Kot­tke gestolpert bin. Nur dieser eine Satz, »Design should not dom­i­nate peo­ple«, ent­behrt aus dem Mund eines Apple-Design­ers nicht ein­er gewis­sen Ironie.

Steven Paul Jobs

Es gibt Bilder, deren Geheim­nis ist erst auf den zweit­en Blick erkennbar. Das von Design­er Dylan Roscov­er gemachte Porträt von Apple-Chef Steve Jobs ist eines davon. Roscov­er hat es nicht ein­fach hingepin­selt, er hat es aus Wörtern der Apple-Kam­­pagne «Think Dif­fer­ent» zusam­menge­set­zt. Auf Deviantart schreibt er dazu: «This is a type­­­face-dri­ven design based on the «Here’s to the crazy ones» ad cam­paign from Apple in the 90s, using Mot­ter Tek­tu­ra, Apple Gara­mond, Myr­i­ad, Univers, Gill Sans, and Volk­swa­gen AG Round­ed, fonts present in Apple brand­ing and prod­ucts.» Nicht nur, dass mir die Zeit und vor allem eine gehörige Por­tion Tal­ent und Handw­erk fehlen wür­den, um so etwas zu basteln. Allein schon die Idee macht mich nei­d­los nei­disch. Das Porträt in Orig­i­nal­größe, zum Ganz­ge­nauhin­guck­en, gibt es hier.

Grobkariert

Da reden Sie alle vom Inter­net und der immer­währen­den Ver­füg­barkeit von Infor­ma­tio­nen und Din­gen, als sei das Netz ein Selb­st­be­di­enungsladen ohne Anfang und Ende. Doch sie lügen sich und uns in die Tasche — Gegen­beispiele sind schnell gefun­den. Wie dieser Schal, der mir an Alfre­do Häberlis Hals per Wer­be­prospekt ins Haus flat­terte. Gewor­ben wurde für Geschirr von Iit­ta­la, das allerd­ings — ohne damit seinen Reiz schmälern zu wollen — tat­säch­lich immer­während ver­füg­bar ist, ob im Inter­net oder per Einzel­han­del. Der Schal aber war nir­gends zu find­en. Nun gut, wir haben Her­rn Häber­li aber auch unter­schätzt, in einem Mann seines Kalibers einen Burber­ry- oder Paul-Smith-Kun­­den zu ver­muten … Die let­zte Chance also war der Meis­ter selb­st. Und auf die E‑Mail mit der etwas skur­rilen Anfrage, was für einen Schal er denn da getra­gen habe, als Shoot­ing und Inter­view für Iit­ta­la stattge­fun­den hat­ten, kam tat­säch­lich auch zügig Antwort aus Zürich. Ein Mitar­beit­er seines Büros erk­lärte mir fre­undlich, nein, so ungewöhn­lich sei die Anfrage gar nicht, die bekäme man nicht zum ersten Mal, der Schal stamme aus der …

Was macht die Schrift auf der Schachtel?

Bis vor weni­gen Minuten wusste ich noch nicht ein­mal, dass es so etwas wie die Leipziger Typotage über­haupt gibt. Doch nicht nur das Pro­gramm unter dem Titel «Typografie und Ver­pack­ung — Was macht die Schrift auf der Schachtel?» klingt span­nend (Zitat Fontwerk: «Vor­tra­gende sind keine der üblichen typografis­chen Verdächti­gen, […] was allerd­ings nicht min­der inter­es­sant wer­den dürfte.»), auch die Ausstel­lung mit Karika­turen von Hon­oré Dau­mi­er, die gle­ichzeit­ig im Muse­um für Druck­kun­st eröffnet wird, ist sicher­lich ein großes Vergnü­gen. Wom­it ich übri­gens das Fontwerk auch noch drin­gend als Leseempfehlung ans Herz leg­en möchte. Via @farbwolke & Fontwerk

Memento mori et MacBook

Wohl kaum jemand, der in den ver­gan­genen Jahren das Mac­Book bere­its als Design-Klas­sik­er beze­ich­net hat, wusste, wie recht er damit hat. Zumin­d­est mit dem «Klas­sik­er». Die Geschichte spricht auch mal wieder dafür, wie gut Apple darin ist, die kleinen Geheimnisse sein­er Fir­mengeschichte für sich zu behal­ten. Das Foto, das wir hier sehen, hat der flickr-User pat­a­p­at aufgenom­men, und zwar im Kun­st­mu­se­um Basel, das Orig­i­nal des 1620 von einem deutschen Meis­ter gemal­ten «Memen­to mori» hängt jedoch im Frank­furter Städel (Inven­tar Nr. 2236). Und es zeigt: Den ersten Entwurf für eben das Stück Com­put­ergeschichte, das heute als Mac­Book bekan­nt ist. 388 Jahre alt! «Sehr tra­di­tionelle und all­ge­mein als über­holt ange­se­hene The­o­rien sahen im Design die reine For­mge­bung von Objek­ten zum Zwecke der ‹Ver­schönerung› und Verbesserung der prak­tis­chen Funk­tion­al­ität», lesen wir bei Wikipedia zum Stich­wort Design. «Ger­adezu tele­ol­o­gisch strebten sie als Endzweck nach ein­er endgülti­gen, nicht mehr zu verbessern­den Form der Dinge, als seien diese nicht stets durch Mate­ri­alien, Tech­nolo­gien, Gebrauch­sweisen, Bedürfnisse und Funk­tio­nen lim­i­tiert und vor­läu­fig. Betont wurde der Vor­bild­charak­ter bes­timmter Entwürfe.» Was auf diesen wohl bis auf …