Das Leben ist immer woanders, einen Häuserblock, eine Haltestelle, ein Land weiter. Vielleicht auch deshalb sind Menschen so gerne unterwegs, weil sie ständig suchen. Nach einem Leben. Und da Menschen ihr Leben derzeit auch noch unheimlich gerne anderen mitteilen, ist — ganz prosaisch gesprochen — das mobile Bloggen so beliebt. Denn so wird diese Suche zum Plot für das eigene Drehbuch, und an diesem Leben da draußen können plötzlich mehr oder weniger viele Fremde teilhaben. Da draußen lauert aber nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Leben von Millionen anderen, es lauern Begegnungen, Geschichten, Beobachtungen.
Auch für das iPhone, sozusagen die Eier legende Wollmilchsau des modernen Menschen auf Achse, gibt es eine kleine Anwendung, die das Bloggen mittels WordPress erlaubt. Und obwohl ich das Platzieren selbst geschossener Fotos in einem Artikel noch nicht hinbekommen habe (sie landen immer unter dem Artikel und zerschießen mir mein ohnehin noch fragiles Layout), bin ich ganz hin und weg. Bis auf Weiteres gibt es also ein Symbolfoto für Geschichten von unterwegs, die Hoffnung auf das nächste Update und den schönen Satz des Heidedichters Hermann Löns: «Zukünftig wird es nicht mehr darauf ankommen, dass wir überall hinfahren können, sondern, ob es sich lohnt, dort anzukommen.» Löns Tagebuch übrigens, das er im Ersten Weltkrieg geführt hat, ist deshalb so spät entdeckt worden, weil es «eine vergilbte, verschmierte Wachstuch-Kladde» war, «mit blassem Bleistiftgekritzel gefüllt». Ach hätte Herr Löns doch schon bloggen können.