Schaufensterbummel
»An einem heißen Tag im Juli schlenderten die beiden gemächlich durch den Berliner Westen und betrachteten die Schaufenster. Eigentlich schlenderte ja der Professor ganz allein. Mäxchen schlenderte nicht, sondern stand in des Professors äußerster Brusttasche. Er hatte die Arme auf den Taschenrand gelehnt, als sei die Tasche ein Balkon, und interessierte sich besonders für die Spielzeugläden, Delikatessengeschäfte und Buchhandlungen. Aber es ging nicht immer nach seinem Kopf. Dem Professor gefielen auch Auslagen mit Schuhen, Hemden, Krawatten, Zigarren, Schirmen, Weinflaschen und allem Möglichen.«* Immer wieder muss ich in letzter Zeit an diese wunderbare Szene denken, an diesen Schaufensterbummel, die Auslagen, Mäxchens Staunen. In bestimmten Vierteln Kölns hätten er und der Professor keine Freude gehabt. Sicher, Schaufenster gibt es auch hier, und nicht wenige interessante Geschäfte. Immer wieder jedoch stößt man auch auf solche, die man nicht versteht. Schaufenster, hinter denen sich Ladenlokale verbergen, die beinahe so leer sind wie der Whitecube einer 80er-Jahre-Galerie. Vielleicht gibt es ein Bücherregal an der Wand, vielleicht eine Ablage für die Espresso-Maschine. In manchen Räumen lässt sich von morgens bis abends …