Noch 48 Wochen und zwei Tage
Das war’s für mich, Ende der Fastenzeit, erstmal einen Schritt zurücktreten und sich das Malheur anschauen. Nach dem ersten Spötteln und den ersten Rechtfertigungen stelle ich fest: Nein, ich habe nicht versagt, bin nicht gescheitert. Denn es ging nicht darum, mir etwas zu beweisen. Das hatte ich schon. In den Jahren zuvor, mit den teilweise krampfhaften Versuchen, sieben Woche ohne Alkohol oder Zigaretten auszukommen. Doch inzwischen geht es beim Fasten um etwas anderes. Es geht darum, eine neue Perspektive auf Abghängigkeit und Genuss zu bekommen, um eine neue Wahrnehmung. Eine kleine Reise durch die eigene Psyche. Und die tritt man besser nicht unter Druck an. Dafür braucht es einen freien Kopf, Neugier und vor allem Konzentration. In einer Zeit aber, in der der Kopf besetzt, die Neugier schon fest gebucht und die Konzentration nahezu ausverkauft ist, wird die Fastenzeit zum Gegenteil dessen, was sie sein soll. Zum Krampf. Sie fordert nicht, sondern sie zehrt. Das war nicht das Ziel. Aus diesem Grund habe ich jetzt noch 338 Tage bis Aschermittwoch, 48 Wochen und zwei Tage …