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»Trends sind nicht nachhaltig«

Mit dem Bek­lei­­dungs-Label »manoma­ma« hat Sina Trinkwalder sich einen Namen gemacht — als nah­bare Unternehmerin, Ver­fech­terin der Nach­haltigkeit und Vor­bild in Sachen Trans­parenz und Ehrlichkeit. Grund genug, Sie um ein Inter­view zu bit­ten. Also haben wir uns verabre­det, um über ihre Arbeit, die Großen der Branche und Pro­duk­t­na­men wie »Förtroende« oder »Keyak­i­nan« zu sprechen. Als ich sie anrufe, liegt Sina ger­ade in der Bade­wanne. Eine Stunde später hat sie schrumpelige Fin­ger und ich eine etwas bess­er Vorstel­lung davon, was sie antreibt. Ein Gespräch über die Schwierigkeit, ökol­o­gis­che Bek­lei­dung trotz Reißver­schlüssen zu pro­duzieren, »bud­get­sen­si­tive« Schwaben und den Unter­schied zwis­chen sooooooohh­hh!- und dahhhhhhhhh!-Tagen.

Trotzendorff goes Uberspace

Irgend­wo in einem nicht näher benan­nten Rechen­zen­trum in München ste­ht ein Serv­er mit dem pro­sais­chen Namen «sv13». Zwei Jahre lang war sv13 die Heimat von trotzendorff.de, immer wieder mal hat­te er einen Aus­fall, immer wieder mal reagierte er träge, doch die meiste Zeit ver­richtete er seinen Dienst so zuver­läs­sig, wie das Maschi­nen eben tun, und dieses Blog hat nicht gemur­rt, auf sv13 abgelegt wor­den zu sein. Bis vor kurzem. Da gab es ein wenig Knatsch zwis­chen sv13 und Word­Press, es ging um Spe­ich­er und SQL-Daten­banken, recht einig wer­den woll­ten die bei­den sich nicht, und so beschloss ich, auch meinem Blog dieses Jahr ein Wei­h­nachts­geschenk zu machen: mehr Platz. Nun gibt es eine unüber­schaubare Anzahl von Web­host­ing-Anbi­etern, von denen der eine so unper­sön­lich ist wie der andere, und so war es auch nicht Sym­pa­thie, son­dern schlicht­es Buch­hal­ter­denken, das mich in die Arme eines Alpha­hosters trieb — für 25 Minuten, dann kamen die Uber­naut­en dazwischen.

Schaufensterbummel

»An einem heißen Tag im Juli schlen­derten die bei­den gemäch­lich durch den Berlin­er West­en und betra­chteten die Schaufen­ster. Eigentlich schlen­derte ja der Pro­fes­sor ganz allein. Mäx­chen schlen­derte nicht, son­dern stand in des Pro­fes­sors äußer­ster Brust­tasche. Er hat­te die Arme auf den Taschen­rand gelehnt, als sei die Tasche ein Balkon, und inter­essierte sich beson­ders für die Spielzeuglä­den, Delikates­sen­geschäfte und Buch­hand­lun­gen. Aber es ging nicht immer nach seinem Kopf. Dem Pro­fes­sor gefie­len auch Aus­la­gen mit Schuhen, Hem­den, Krawat­ten, Zigar­ren, Schir­men, Wein­flaschen und allem Möglichen.«* Immer wieder muss ich in let­zter Zeit an diese wun­der­bare Szene denken, an diesen Schaufen­ster­bum­mel, die Aus­la­gen, Mäx­chens Staunen. In bes­timmten Vierteln Kölns hät­ten er und der Pro­fes­sor keine Freude gehabt. Sich­er, Schaufen­ster gibt es auch hier, und nicht wenige inter­es­sante Geschäfte. Immer wieder jedoch stößt man auch auf solche, die man nicht ver­ste­ht. Schaufen­ster, hin­ter denen sich Laden­lokale ver­ber­gen, die beina­he so leer sind wie der White­cube ein­er 80er-Jahre-Galerie. Vielle­icht gibt es ein Bücher­re­gal an der Wand, vielle­icht eine Ablage für die Espres­­so-Mas­­chine. In manchen Räu­men lässt sich von mor­gens bis abends …