Wort & Tat
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Trotzendorff goes Uberspace

Irgend­wo in einem nicht näher benan­nten Rechen­zen­trum in München ste­ht ein Serv­er mit dem pro­sais­chen Namen «sv13». Zwei Jahre lang war sv13 die Heimat von trotzendorff.de, immer wieder mal hat­te er einen Aus­fall, immer wieder mal reagierte er träge, doch die meiste Zeit ver­richtete er seinen Dienst so zuver­läs­sig, wie das Maschi­nen eben tun, und dieses Blog hat nicht gemur­rt, auf sv13 abgelegt wor­den zu sein. Bis vor kurzem. Da gab es ein wenig Knatsch zwis­chen sv13 und Word­Press, es ging um Spe­ich­er und SQL-Daten­banken, recht einig wer­den woll­ten die bei­den sich nicht, und so beschloss ich, auch meinem Blog dieses Jahr ein Wei­h­nachts­geschenk zu machen: mehr Platz. Nun gibt es eine unüber­schaubare Anzahl von Web­host­ing-Anbi­etern, von denen der eine so unper­sön­lich ist wie der andere, und so war es auch nicht Sym­pa­thie, son­dern schlicht­es Buch­hal­ter­denken, das mich in die Arme eines Alpha­hosters trieb — für 25 Minuten, dann kamen die Uber­naut­en dazwis­chen.

Ohne zu wis­sen, woran man die Guten eigentlich erken­nt, wusste ich auf den ersten Blick: Sie gehören dazu. Und so ist trotzendorff.de vor kurzem nicht ganz heim­lich, aber doch still und leise, nach Frank­furt umge­zo­gen. Dort ste­ht, im Rechen­zen­trum von Plus.line, ein Serv­er mit dem schö­nen Namen «heli­um». Auf ihm hat dieses Blog nun ein geräu­miges 10GB-Loft bezo­gen, samt voll­w­er­tigem SSH-Zugang, beliebig vie­len SQL-Daten­banken und so ziem­lich allem, was sich das Bastler-Herz wün­scht. Dass die Uber­naut­en um Jonas Pasche neben all­dem und ein­er gesun­den Ein­stel­lung zum The­ma Daten­schutz noch einen Ser­vice bieten, der sich gewaschen hat, und der Kunde bei Uber­space zudem selb­st entschei­det, wieviel er dafür zahlen möchte (oder kann), macht dieses Ange­bot konkur­ren­z­los. Punkt.

Dazu kommt, dass die Uber­naut­en auch gle­ich noch eine Lösung für mein Prob­lem mit Deli­cious parat hat­ten: Insipid (zu Deutsch: abge­s­tanden, fade), ein Deli­cious-Klon zum Selb­sthosten, in den sich die als XML-File exportierten Deli­cious-Book­marks wun­der­bar importieren lassen, und der seit kurzem in einem Verze­ich­nis namens /bookmarks auf «heli­um» läuft. Sollen doch alle Book­mark-Ser­vices der Welt dicht machen — mich geht das nichts mehr an. Da solche Leseze­ichen jedoch nur dann wirk­lich sin­nvoll sind, wenn man sie auch mit anderen teilt (weswe­gen ich meine Deli­cious-Links regelmäßig hier im Blog gepostet habe), werde ich Insipid in ein­er freien Minute an das Design von trotzendorff.de anpassen und im Menü ver­linken. Und wer da nicht regelmäßig vor­beis­chauen mag, kann sie sich auch als RSS-Feed abonnieren.

Es scheint bis­lang, als sei mein Blog recht glück­lich mit meinem Wei­h­nachts­geschenk (mit dem ich beim besten Willen nicht bis Heili­ga­bend warten wollte). Auch der KK-Trans­fer der Domain ist heute rei­bungs­los über die Bühne gegan­gen, der Serv­er schnur­rt (glaube ich), die Dat­en haben wieder Platz. Und ich bin froh, nicht bei irgen­deinem anony­men Host­ing-Anbi­eter gelandet zu sein, bei dem man sich im besten Fall mit einem gelang­weil­ten Sup­port-Mitar­beit­er herum­schla­gen muss, wenn mal irgend­was nicht so läuft, wie es soll. Trotzen­dorff ist jet­zt Uber­naut. Fro­he Weihnachten!

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