Das war sie nun also, die lang erwartete Folge 1 der amerikanischen Serie »The L Word«. Zugegeben, den deutschen, nach dümmlichem Boulevard klingenden Untertitel »Wenn Frauen Frauen lieben« hätte man sich auch schenken können, der amerikanische Slogan »Same Sex, different City« ist jedoch keinen Deut besser. Und was das Wichtigste ist — die Serie überzeugt. Zunächst einmal der Plot in Kurzform: Das alles könnte ziemlich schnell in Klischees abdriften — wenn es denn welche gäbe. »The L Word« macht aber zunächst einmal klar, wie wenig Platz Lesben in unserer Vorstellung von Alltag überhaupt haben, von Szenen in Pornofilmen und Abziehbildchen wie Hella von Sinnen einmal abgesehen. Hier aber findet man durchwegs erstklassige Schauspieler, die in witzigen und überraschend emotionalen Dialogen schlüssige Geschichten erzählen. Und dem Vorwurf, die dargestellten Charaktere seien allesamt zu hübsch, zu erfolgreich und denen der Serie »Sex and the City« zu ähnlich, ist Autorin und Produzentin Ilene Chaiken mit dem Vorschlag, sich die Lesbenszene in L.A. doch einmal anzusehen, bereits rechtzeitig entgegengetreten — was nicht nötig gewesen wäre. Denn während sich die …