Premium Rush
Ja, ich erinnere mich noch ziemlich gut. Ungefähr so haben meine neun Jahre als Fahrradkurier auch ausgesehen. Nur ohne New York. Und ohne diesen Fiesling. Na gut: und ohne Helm.
Ja, ich erinnere mich noch ziemlich gut. Ungefähr so haben meine neun Jahre als Fahrradkurier auch ausgesehen. Nur ohne New York. Und ohne diesen Fiesling. Na gut: und ohne Helm.
Auf Twitter und in dem ein oder anderen Blog kursierte heute eine ZDF-Doku aus dem Jahr 1972. Thema: das Leben im Jahr 2000, inklusive so mancher technischen Revolution. So treten unter anderem auf: ein Bildtelefon, die »elektronische« Zeitung und Plastikbesteck. Absolut sehenswert. Mindestens ebenso sehenswert jedoch ist die Doku, auf die mich YouTube während meines Besuchs gestoßen hat: »Computerfieber — Die neue Lust im deutschen Familienalltag«, eine NDR-Produktion aus dem Jahr 1984. Thema: wie der Computer den Alltag verändert. Zur Sprache kommen Programmierer, Nerds und ihre Familien, eine Dreiviertelstunde berichten sie vom Anschluss des Rechners an das Postnetz (für 23 Pfennig), vom Einfluss des Computers auf Beziehungen (»Mein Freund dürfte sich nicht den ganzen Tag vor den Computer setzen«) und der Lust an Kriegsspielen. Meine Lieblingsszene ist Minute 15:50. Da erläutert der 13-jährige Schüler Thomas, den Joystick in der Hand und den Blick starr auf den Bildschirm gerichtet, warum Computer seiner Meinung nach abgeschafft gehören: »Na, weil sie die Menschheit zerstören.«
Zurecht hat Johnny von Spreeblick heute auf ein großartiges Video hingewiesen: »A Life On Facebook«. Darin erzählt Maxim Luère die fiktive Lebensgeschichte des Alex Droner als Ansammlung von Statusmeldungen, von Party zu Party, von Beziehung zu Beziehung, von Emma zu Diana, vom ersten Schritt bis zum finalen Logout. Eine wunderschöne Idee, clever umgesetzt und klasse inszeniert — auch wenn Luère zwischendurch ein wenig die Ideen fehlen und ihm am Ende leider die Luft ausgeht.
Ist das nun das im wahrsten Sinne des Wortes größte Gadget, das ich je gesehen habe — oder einfach nur der größte Schwachsinn? Schließlich kann dieser zugegebenermaßen gut, aber wenig innovativ designte 58-Zoll-Tisch nicht mehr, als das angeschlossene iPhone auch kann. Als echtes Büromöbel also taugt er wohl kaum, dafür müssten die österreichischen Erfinder schon mindestens eine iPad-Version entwickeln. Als Spielzeug aber ist Table Connect durchaus geeignet — allein das Zugucken macht einfach Spaß.
»Dieses Video enthält Content von Sony Music Entertainment. Es ist in deinem Land nicht mehr verfügbar.« Es gibt wohl kaum jemanden, dem dieser Satz auf YouTube noch nicht begegnet ist. Sid, dem Liedermacher ist jetzt offensichtlich die Hutschnur geplatzt.