Month: February 2009

Twitterhasser

Die Jungs von MegaWhatTV, bekan­nt dafür, wirk­lich alles zu testen, was es an neuen Gad­gets, Gim­micks und tech­nis­chem Schnickschnack gibt, haben ein Video gedreht, das etwas aus der Rei­he tanzt — inhaltlich: «We Hate: Twit­ter». Eine Abrech­nung en gros mit dem von mir so geliebten, von vie­len nicht ver­stande­nen und von manchen anscheinend sog­ar gehas­sten Microblog­ging-Dienst. Großar­tig, wie der Inhalt auch filmisch umge­set­zt wird — schnelle Schnitte, kom­plett ihn Schwarzweiß und mit einem gut aufgelegten Stu­art Miles. Tweet it!

Freies Hasch für Holocaust-Überlebende

Ein kurios­es Video zu einem ern­sten The­ma mit einem selt­samen Beigeschmack. Es stammt von der israelis­chen «Green Leaf Par­ty» («Ale Yarok»), derzeit nicht in der Knes­set vertreten. Die Partei scheint noch am ehesten dafür bekan­nt zu sein, Cannabis legal­isieren zu wollen, in diesem Video fordern sie auch noch, die Droge für Holo­­caust-Über­lebende zugänglich zu machen. Darin sagt ein junger Mann den Satz: «Es ist unsere moralis­che Pflicht, ihnen [den 250.000 Holo­­caust-Über­leben­­den in Israel] zu ermöglichen, den Rest ihres Lebens in Ehre zu leben.» Später fügt ein deut­lich älter­er Herr hinzu: «Für uns, die Holo­­caust-Über­leben­­den, ist es unsere moralis­che Pflicht, es [Cannabis] zu legal­isieren.» Um den Slo­gan unter dem Cannabis-Blatt am Ende des Videos oder die Zwis­chen­ti­tel zu entz­if­fern, reichen meine Hebräisch-Ken­n­t­nisse lei­der nicht aus. Ich bin aber auch so schon ver­wirrt genug.

Matthias Matussek twittert doch nicht

Es war ein kurzes «Vergnü­gen» gestern mit dem Her­rn Matussek auf Twit­ter, der mit Sicher­heit nicht der Matussek gewe­sen ist, den einige von den Spiegel-Kul­­tur­tipps ken­nen. Keine 24 Stun­den nach dem Erscheinen war schon wieder Feier­abend, ein Wim­pern­schlag in der Twit­tergeschichte, und so manch­er Nutzer freute sich sichtlich ob seines schnellen Endes. In der Twit­ter-Suche find­en sich noch die Über­reste sein­er Exis­tenz. Und daneben der beze­ich­nende, inzwis­chen aber anscheinend auch gelöschte Tweet von ein­er Nutzerin namens schnutinger: «Der Matussek-Twit­ter-Account wurde wieder gelöscht. Kön­nten diese Fake-Spin­n­er mal generell damit aufhören? Das nervt.» Dass wohl nicht der echte Matussek dahin­ter­steck­te, hat­ten aber nicht alle mit­gekriegt. Oder sie woll­ten es nicht wahrhaben. «Gruß an unser Feuil­leton: Der Spiegel-Videoblog­ger Matussek twit­tert jet­zt auch», schrieb NZ-Online und «Matussek» twit­terte fröh­lich weit­er: «Dass Bernd das Brot wieder da ist, war eine echte Erle­ichterung für uns alle. Darauf gibts jet­zt eine Flasche Rotkäp­pchen im zwölften Stock.» Oder: «Wenn mich hier ohne­hin so viele für einen Betrüger hal­ten, kann ich ja auch wieder als @saschalobo twit­tern.» Warum der Account nur so kurz überlebte? …

Relax, Dance, Sing, Enjoy

(Update) Kom­pon­ist Johannes Krei­dler hat den Song zur Finanzkrise kom­poniert. «Melo­di­en aus Aktienkur­ven, arrang­iert mit der Microsoft Kom­ponier­soft­ware ‹Song­smith›. Der Bil­lion-Dol­lar-Song zur Finanzkrise, ein vor­fi­nanziert­er Hörsturz.» Ein großar­tiges Pro­jekt, in Teilen sog­ar mit recht akzept­ablen Melo­di­en. Dass nun aus­gerech­net der Chart von Warn­er Music der­art unge­nießbar klingt, ist aber mit Sicher­heit Zufall. Auch wenn Krei­dler nicht ganz zu Unrecht fragt: «Ob die Musikin­dus­trie mich für dieses Sam­pling verk­la­gen wird?» Doch das Plat­ten­la­bel ist nicht alleine, unan­genehm wird es auch bei der Kurve zu den Toten GIs im Irak (Zugegeben­er­maßen keine Aktienkurve), die Melodie von Heck­ler & Koch reißt das aber alle­mal wieder raus. (Update) Scheint, als hätte sich Krei­dler ger­ade bei Heck­ler & Koch keine Fre­unde gemacht: «In ein­er noch zu ver­i­fizieren­den Mail dro­ht mir ein Anwalt wegen Ruf­mords an der deutschen Waf­fen­fir­ma Heck­ler & Koch, die in den Irakkrieg exportiert und deren steigen­den Aktienkurs ich ver­tont habe.» Via Johannes Kreidler