Month: February 2009

Sag zum Abschied leise … Ja, was denn?

«Es ist vor­bei: zoomer.de geht bald offline!» — so heißt seit heute, 16:05 Uhr, die Schlagzeile bei zoomer.de. Wirk­lich über­raschend kommt die Nachricht nicht. Das Pro­jekt wurde seit län­gerem schon immer weit­er geschröpft. Zunächst ver­hängte der Mut­terkonz­ern Holtzbrinck ein Werbestopp, worauf die Nutzerzahlen drastisch ein­brachen, dann wurde die Ver­legung der Redak­tio­nen von zoomer.de und tagesspiegel.de unter die Dachmarke Zeit Dig­i­tal verkün­det. Und jet­zt ist Finis. Und es stellen sich doch einige Fra­gen. Die, was mit den Mitar­beit­ern passiert, dürfte nicht die einzige sein. Chefredak­teur Frank Syré hat ja noch rechtzeit­ig das sink­ende Schiff ver­lassen und wird zum 1. März stel­lvertre­tender Chef bei Bild.de. Und der Rest? Nun, durch zoomer.de dürften nicht wenige der Redak­teure Erfahrun­gen gemacht haben, die ihnen zumin­d­est bessere Chan­cen auf dem Arbeits­markt sich­ern als dem Gros der Jour­nal­is­ten dort. Soweit so schlecht, denn auf diesem Markt wer­den Jobs auch nicht ger­ade im Dutzend verteilt.

Nofollow? Och nö …

Wenn ich in die Sta­tis­tik meines Blogs schaue, das ger­ade ein­mal seit gut fünf Monat­en online ist, ergibt sich ein klares Bild: Etwa ein Drit­tel der Kom­mentare sind Spam, als solch­er markiert und damit gelöscht. Zumin­d­est auf den ersten Blick klingt das ein­fach. Doch Wor­press — das CMS, mit dem dieses Blog läuft — lässt mich nicht in jedem Fall entschei­den, was ich für uner­wün­schte Wer­bung halte und was nicht. Die Ver­linkun­gen etwa, die Kom­men­ta­toren hin­ter­lassen, auf ihre oder fremde Web­seit­en, stuft Word­Press automa­tisch selb­st ein und ver­passt ihnen das Attrib­ut «nofol­low». Was das ist? Das zeigt ein kurz­er Auszug aus Wikipedia: Bish­er hat­te ich mich mit dem nofol­low-Attrib­ut noch nicht beschäftigt, ich wusste noch nicht ein­mal, dass es existiert. Und mit meinem Spam bin ich dank ander­er Mit­tel gut zurecht­gekom­men, dafür brauche ich es sich­er nicht. Da lautet eine nahe­liegende Frage doch: Wozu dient dieses Attrib­ut denn dann? Was kön­nte wirk­lich hin­ter nofol­low steck­en? Eine mögliche Antwort bietet no-nofollow.net: Ob das gle­ich schon die ganze Wahrheit ist oder nicht, die Antwort darauf, ob ich …

Hey, hattest Du nicht mal ein Blog?

Jed­er, der mit Schreiben zu tun hat, ken­nt das Weißes-Papi­er-Phänomen, die leere Seite beziehungsweise — als Blog­ger — den leeren Post. Worüber bloß soll ich schreiben? Man will ja seine Leser auch nicht lang­weilen. Seit kurzem will Plinky genau dabei auf die Sprünge helfen, eine Web­seite, die irgend­wo zwis­chen Twit­ter und klas­sis­chen Blogs ange­siedelt ist — kein richtiges Bloggen, aber doch mehr als 140 Zeichen. Das Prinzip: Plinky stellt Fra­gen, soge­nan­nte Prompts, jeden Tag eine. Die erste am 23. Novem­ber lautete: «Defend your vice», vertei­di­ge dein Laster. Oder, am 24. Jan­u­ar: «When did you real­ize you were an adult?» Dazwis­chen auch eher Schnar­chiges: Welch­es wilde Tier würdest du gerne zu Hause hal­ten, was würdest du mit 1000 Dol­lar machen, welch­es Buch hast Du nie zu Ende gele­sen? Der Slo­gan «Hey, did­n’t you use to have a blog» wird für mich sich­er nicht wahr wer­den, ein Ersatz wird Plinky nicht. Doch das Konzept ist clever und kön­nte Spaß machen. Denn im besten Fall regt Plinky an, vielle­icht in Zukun­ft mit noch mehr intel­li­gen­ten Fra­gen. Und vor …

15 Minuten Ruhm

Charles Saatchi ist so etwas wie die Heuschrecke des Kun­st­mark­ts. Ein medi­en­scheuer Speku­lant, der sich eben­so schnell auf Tal­ente stürzt wie er sie wieder fall­en lässt. Nicht sel­ten hat der Galerist damit Erfolg gehabt, Damien Hirst oder Tracey Emin sind nur zwei Beispiele dafür, und so dürfte seine neue Idee zumin­d­est bei Nach­wuch­skün­stlern auf einiges Inter­esse stoßen. Sie heißt «Saatchi’s Best of British» und ist ein Ableger von Konzepten wie «Pop Idol» oder hierzu­lande «The next Uri Geller». Saatchi sucht den Superkün­stler und hat sich dafür die BBC als Part­ner ins Boot geholt, bis zum 29. März läuft noch die Bewer­bungs­frist, im Herb­st soll die Show aus­ges­trahlt wer­den. Wer am Ende noch ste­ht, bekommt eine Ausstel­lung in St. Peters­burg. Wichtig­ster Juror: Saatchi selb­st. Warhols 15 Minuten Ruhm kehren in die Kunst­welt zurück — ein Kreis schließt sich. «Jed­er mit einem neuen kreativ­en Ansatz soll teil­nehmen. Denn nie­mand kann wis­sen, wo der näch­ste Kun­st­star auf­taucht», sagt aus­gerech­net der Mann, der genau das bis jet­zt immer noch für sich in Anspruch genom­men hat. Oder, nein, der für …

Was macht die Schrift auf der Schachtel?

Bis vor weni­gen Minuten wusste ich noch nicht ein­mal, dass es so etwas wie die Leipziger Typotage über­haupt gibt. Doch nicht nur das Pro­gramm unter dem Titel «Typografie und Ver­pack­ung — Was macht die Schrift auf der Schachtel?» klingt span­nend (Zitat Fontwerk: «Vor­tra­gende sind keine der üblichen typografis­chen Verdächti­gen, […] was allerd­ings nicht min­der inter­es­sant wer­den dürfte.»), auch die Ausstel­lung mit Karika­turen von Hon­oré Dau­mi­er, die gle­ichzeit­ig im Muse­um für Druck­kun­st eröffnet wird, ist sicher­lich ein großes Vergnü­gen. Wom­it ich übri­gens das Fontwerk auch noch drin­gend als Leseempfehlung ans Herz leg­en möchte. Via @farbwolke & Fontwerk