Ich weiß, Weihnachten hat kein besonders gutes Renommee mehr in dieser Gesellschaft. Und wenn es um Kritik an diesem Fest geht, ist man mit Argumenten schnell bei Fuß. Sei es der Konsum, der vorgeschoben wird, die mangelnde Besinnung auf den Ursprung oder die Tatsache, dass der Weihnachtsmann eine Erfindung von Coca Cola ist — Weihnachten ist out. Aber seien wir mal ehrlich. Wird man zum Konsum gezwungen? Muss Weihnachten wirklich ein Fest sein, dessen einziger Zweck im Beschenken anderer Menschen liegt? Oder belügen wir uns mit diesen Ausreden selbst? Sind wir nicht mehr in der Lage, die kommenden Tage nach unseren eigenen Wünschen und Traditionen zu gestalten?
Ich jedenfalls freue mich darauf. Ich freue mich auf leuchtende Augen beim Auspacken, auf einen gedeckten Tisch am Heiligen Abend und auf die Kirchenglocken. Und ich denke an all die Menschen, die solche schönen Tage nicht erleben dürfen. An all die Menschen, die Hunger leiden und Gewalt fürchten, die einsam sind und verzweifelt. Es gehört mit zu Weihnachten, etwas für diese Menschen übrig zu haben, in welcher Form auch immer.
Für mich ist und bleibt die Weihnachtszeit die schönste Zeit des Jahres. Die Zeit der Lichter und des Glühweins. Die Zeit des Nachdenkens über das vergangene Jahr. Die Zeit der Familie, des Lebkuchens und der gemütlichen Stunden. Und, nicht zuletzt, auch die Zeit der Geschenke, die in sich bereits ein Verweis auf den Ursprung der Weihnachtsgeschichte sind. Wer all das nicht erleben kann und meint, die Gesellschaft sei Schuld, mag getrost in seinem Kämmerchen bleiben und schmollen. Jeder macht sich sein eigenes Fest, mit Christus oder ohne, mit Geschenken oder ohne, mit Familie oder ohne. Aber andere vorzuschieben, weil man diese wundervollen Dinge nicht genießen kann, ist feige und verlogen.
In diesem Sinne wünsche ich allen Menschen eine gesegnete und besinnliche Weihnachtszeit.