Ich glaube so langsam, mit dem Pflanzengroßziehen ist es wie mit Kindern. Beide haben ihre Krankheiten, Eigenarten und Wünsche, bis auf das Schreien und die Windeln sehe ich noch keinen großen Unterschied. Man guckt ihnen manchmal ebenso ungläubig beim rasanten Wachsen zu, macht sich Sorgen, überlegt sich Strategien, kümmert sich und rödelt, kippt Wasser nach und wartet.
Doch das Warten lohnt. Zwar waren da zuerst diese fiesen, kleinen, weißen Fliegen, doch einen echten Gegner konnte man das nicht nennen. Einfach ein bisschen Spülmittel (am besten Bio) in eine Sprühflasche, mit Wasser auffüllen und die Pflanzen einige Tage lang damit besprühen — schon nehmen die Viecher reißaus. Und schließlich die Düngerfrage. Wie gut, wenn es Gärtnerinnen in der Familie gibt, die empfehlen einem dann schonmal Humofix (ein Pulver aus 5 Heilkräutern, Eichenrinde, Milchzucker und Honig, das in homöopathischer Dosis verabreicht wird), von Nonnen mit Beistand von Oben hergestellt und einfach anzuwenden. Und siehe da: Keine zwei Tage nach der ersten Dosis dieses gesegneten Düngers ging bei Hungarian Hot Wax die erste Blüte auf. Schon wieder staunen.
Als nächstes nun bekommen zumindest die Chilipflanzen, die sich zu mehreren einen Topf teilen, größere Pötte. Auch das ist wie bei Kindern. Irgendwann wachsen die auch aus den kleinen Betten raus und bekommen eigene Zimmer. Demon Red, der immer noch klein, aber inzwischen satt-dunkelgrün in seinem Töpfchen steht, wird wohl noch für einige Zeit genug Platz haben. Dann wird auch er umgetopft. Irgendwie merkt man ja als Vater Gärtner, wenn die Kleinen was brauchen. Bauchgefühl.