Musik
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Luftig

Zwölf Jahre hat sie gebraucht, um nach »The Red Shoes« ein Album nachzule­gen, jet­zt hat es geklappt, ful­mi­nant und in gewohnt atem­ber­auben­der Qual­ität dazu. Kate Bush hat ihre neueste, ihre achte Stu­dio­plat­te »Aer­i­al« veröf­fentlicht. Her­aus­gekom­men ist gle­ich eine Dop­pel-CD. Und wie die Pop-Diva heute im Bon­ner Gen­er­al-Anzeiger ver­rat­en hat, ist der Titel dur­chaus auf eine gewisse Höhe zurück­zuführen, aus der sie auf die Welt herun­ter­schauen kann. Damit wollte Kate Bush zwar nicht ihren Platz in der Musik­branche beschreiben, so unbeschei­den ist die 47jährige Britin dann doch nicht, passend wäre ein solch­er Stand­punkt aber sehr wohl. »Aer­i­al« beweist ein­drucksvoll, dass auch lange Pausen der Kreativ­ität keinen Abbruch tun müssen. Verträumt und gewohnt märchen­haft kom­men Musik und Gesang daher, inhaltlich jedoch wer­den eher hand­feste Dinge besun­gen, wie Waschmaschi­nen in »Mrs. Bar­tolozzi« oder Helden in ihrer kleinen Hymne auf Jean D’Arce, »Joan­ni«. Die Band­bre­ite der Stile reicht von jazz­i­gen Num­mer wie »Pi« über rock­ige Songs bis hin zu Bal­laden wie »A Coral Room«. Die zweite CD erstaunt anschließend als faszinieren­des, weil erfind­ungsre­ich­es Konzep­tal­bum. Anlehnun­gen an die gesamte Musikgeschichte — gekon­nt arrang­iert und mit ein­er Vielzahl an Instru­menten und klan­glichen Ideen bis hin zu Vogel­stim­men unter­legt — wer­den hier zu einem einzi­gar­ti­gen Klanggewebe ver­spon­nen. Kate Bush ist zurück. Mit einem leisen, aber nach­halti­gen Knall.

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